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Den traditionellen Dabke-Rhythmus hieven sie ins 21. Jahrhundert. Von Amman aus haben die vier Jungs mit ihrem "Shamstep" erst die arabische Welt und dann auch die europäischen Underground-Clubs erobert und sind heute eines der wichtigsten Sprachrohre der zerstreuten Palästinenser-Diaspora.
In der Musik des DJ-Duos spiegelt sich der Pariser Schmelztiegel des 21. Jahrhunderts. Die ganze Welt der arabischen Sounds trifft auf die hohe Schule französischer Electronica.
Sein Genre beschreibt er selbst als "Urban Highlife". Mit Hits wie "Sade" oder "Orente" hat der Nigerianer der R&B-Szene seiner Heimat smoothe, romantische Facetten hinzugefügt.
In ihren Songs feiert die Londonerin die Kunst der Reduktion. Ihre Songs dürften zu den stillsten, aber zugleich erotischsten der Zehnerjahre zählen - irgendwo in einem Traumland zwischen zeitlosem Vocal-Jazz, Pop und karibischem Flair.
Von Luanda nach Lissabon und dann bis auf die Hebriden: Die Musik der Aline Frazão dehnt sich von der kreolischen Kultur bis zur keltischen Inselwelt. Mit ihren Liedern spannt die Angolanerin einen Bogen von Bossa über Chanson bis zum Indierock, immer gepaart mit großartiger Lyrik.
Sie lassen den psychedelischen Funk Anatoliens der 1970er wiederauferstehen – mit einigen Finessen der Zehnerjahre: Von Amsterdam aus lädt das Sextett aus Niederländern und Türken und einem Briten zu einer Mixtur aus Vintage, Breakbeats und Orient.
Sie firmieren unter der Bezeichnung "das blinde Paar aus Mali". Amadou Bagayoko verlor mit 15 das Augenlicht, Mariam Doumbia mit 5. Als sie sich an der Blindenschule in Bamako kennen lernten, da spielte Amadou schon bei den legendären Ambassadeurs.
Im weltweiten Siegeszug des Afrobeats spielt das Kollektiv aus Brooklyn eine Hauptrolle. Dabei ist es ein lebendiges Beispiel für die interkulturelle Realität mit Latinos, Afrikanern, Asiaten und Afroamerikanern in seinen Reihen.
Ihr Name lässt an Japan denken, doch Aya Nakamura ist gebürtige Malierin. Von Frankreich aus erobert sie als eine der größten R&B-Hoffnungen die Charts, ihrem Hit "Djadja" konnte man 2018 in ganz Europa und Westafrika nicht entkommen.
Ihr Name kommt aus dem Yoruba und bedeutet "Freude". Das passt: Mit ihrer unbeschwerten, sonnigen Stimme und ihrer Gitarre zaubert die Deutsch-Nigerianerin bezwingende Songminiaturen zwischen Soul, Folk und Reggae.
Spätestens seit den Spitzenplätzen in den World Music Charts für ihre Alben "Soutak" und "Abbar El Hamada" ist Aziza Brahim die prominenteste musikalische Kämpferin ihres Volkes, der Sahraui. Die westsaharischen Traditionen erneuert sie raffiniert mit Flamenco und kubanischen Anklängen.
Tief verwurzelt in der türkischen Instrumentalmusik und zugleich auf dem fliegenden Teppich der Dub-Avantgarde: Mit diesem Trio wird die Reise zwischen Goldenem Horn und Anatolien ganz schön psychedelisch.
Der Karneval von Salvador und die Tradition des Soundsystems: Eine Partnerschaft, die mit dieser Gruppe aus Salvador um Robertinho Barreto einen frischen Anstrich bekommt – und von den Metropolen Brasiliens bis nach Tokio Leute zum Tanzen bringt.
Zwar kommt er vom HipHop, doch Balojis Vision von afrikanischer Musik ist allumfassend. Mit vielen Gastmusikern bündelt der Belgo-Kongolese Rumba, Soukous, Rap, Trap und Funk zu einer fantastischen afropäischen Collage.
Mehr ein Kollektiv als eine Band ist ihre Geschichte so turbulent wie ihre Musik: Seit zwanzig Jahren weben die Musiker um Ade Bantu zwischen Deutschland und Nigeria mit wechselnden Mitgliedern ihren "Sound of Fufu" zwischen HipHop, Afrobeat und Funk.
Gitarrist, Songschreiber und Sänger: Belin zählt in Deutschland zu den am meisten übersehenen Allroundtalenten unseres Nachbarlandes. Der Bretone hat im Laufe seiner 25-jährigen Karriere einen beachtlichen Weg vom Cajun zum dunklen Chanson zurückgelegt.
Der bislang wohl wichtigste Kopf der französischen Musik des 21. Jahrhunderts vereint die Aura von Chansonnier und Popstar. Als Komponist, Dichter, Arrangeur, Sänger und Schauspieler ist Biolay ein charismatischer Allrounder.
Lauscht man seinen frühen Songs, könnte man meinen, Tours und Kingston seien Zwillingsstädte. Doch der Franzose hat mehrere Gesichter: Das einst bekannteste Reggae-Gesicht Frankreichs hat in den letzten Jahren zum Lo-Fi gefunden.
Bürgerlich heißt er Victor Tavares und gilt als der wichtigste lebende Vertreter der Funaná – eine afrikanisch geprägte Tanzmusik, die auf seiner kapverdischen Heimatinsel Santiago während der Kolonialzeit lange verboten war.
Sie stehen für den heißesten Bigbandsound São Paulos: Zehn Musiker, die mit allen Wassern gewaschen sind. Malinketraditionen über Cumbia bis hin zum Spiritual Jazz machen den Sound von Brasiliens größter Metropole zum globalen Mosaik.
Der Songwriter mit der empfindsamen Falsettstimme steht für ein neues, akustisches Afrika. Mit reduzierten Mitteln baut er lautmalerische Miniaturen aus den Traditionen der Bassa, aus Blues und Elementen der klassischen Musik.
Eigentlich heißt er Max Guiget und war 20 Jahre lang Musikredakteur beim Pariser Sender Radio Nova. Als Blundetto bastelt er aus seinem Wohnzimmer heraus an coolen Retro-Sounds zwischen Reggae, Latin, Funk und 1001 anderer Zutaten.
6.2.1945-11.5.1981 - so könnte man nüchtern schreiben, und jeder weiß, was die Daten besagen. Der Taschen-Brockhaus von 1983 (!) konnte ihn noch dreist ignorieren und Schwarze durchweg mit dem N-Wort betiteln. Dass das heute nicht mehr geht, ist auch ein Verdienst Marleys. Seinen ersten Song nahm Marley 1962 auf, seinen letzten 1980.
Er ist der neue Held des Tuareg-Rock. Geprägt von den bitteren Erlebnissen zweier Rebellionen und vom Exil, geschult an den Klängen von Hendrix, Mark Knopfler und Ali Farka Touré hat es der Mann aus Agadez im Norden des Niger zu weltweitem Respekt gebracht.
Hinter dem Namen des Zwergschimpansens steckt der Brite Simon Green. Mit wechselnden Musikern zaubert er seit 2000 einen elektro-akustischen Downtempo mit Jazz-, Funk- und Ethno-Farben, den Vokalisten wie Bajka oder Erykah Badu bereichern.
Bei Buraka Som Sistema hat Branko, bürgerlich João Barbosa, die Globalisierung afrikanischer Tanzstile wie des Kuduro vorangetrieben - unter eigener Marke.
Seit er 2005 mit seinem "Step Out" bekannt wurde, ist der Jamaikaner einer der meistbeschäftigten Dancehall-Artists des Globus. Das Besetztzeichen als Künstlername passt daher gut und klingt allemal besser als Reanno Gordon.
Bossa, Folk, Soul, religiöse Gesänge, A Cappella-Kunst: Camille Dalmais ist eine der vielseitigsten Vertreterinnen der Nouvelle Chanson. Ihr liebstes Werkzeug: der Klang der Sprache, mal französisch, mal englisch oder mal Tierlaut.
Seit Jahrzehnten ist sie die wichtigste Botschafterin des Calypso. Im Laufe eines halben Jahrhunderts hat Rose von Rocksteady und Reggae bis zu Soul und Disco die karibische Popmusik geprägt.
Als "Kanye West Südafrikas" und Begründer des "New Age Kwaito" hat Cassper Nyovest neue Maßstäbe im südafrikanischen HipHop gesetzt. Er ist der größte Popstar am Kap für die Generation des neuen Jahrtausends.
Der Bahianer ist neben Gilberto Gil der bedeutendste lebende Musiker Brasiliens, seit vier Dekaden ein wandlungsfähiger Interpret und Komponist mit Ausnahmestellung.
Verträumt, verspielt, sinnlich und betörend - so klingen die Songs der brasilianischen Sängerin CéU, deren Name auf Portugiesisch so viel wie "Himmel" bedeutet. Und engelsgleich lächelte die Sängerin auch vom Cover ihres selbstbetitelten Debütalbums herab. Nomen es Omen!
Pedro Canale alias Chancha Via Circuito ist einer der originellsten Kreativköpfe der argentinischen Digital Cumbia-Szene. Von den Anden über die Tropen bis zur Elektronik: Die Klanglandschaften dieses Mannes sind einzigartig.
Der Mann, der sich hinter dem lautmalerischen Namen verbirgt, ist der experimentelle italienische Jazzer Cristiano Crisci. Als Clap! Clap! koppelt er afrikanische Feldaufnahmen mit abenteuerlichem Programming.
Zusammen mit dem Kollegen Emicida erneuert den HipHop Brasiliens mit Soul- und Funk-Elementen, knüpft lustvoll an die Collagetechnik der Tropikalisten an. Er besitzt höhrere Popularitätswerte als die brasilianische Staatspräsidentin.
Der Berliner DJ und Klangbastler ist vor allem dafür verantwortlich, dass der Baile Funk aus den Favelas von Rio und andere zeitgenösssiche Beats Brasiliens einen guten Stand in den Clubs der Welt haben. Darüber hinaus zelebriert er aber auch afrikanische Rhythmen an seinem Pult.
Die Kunst der Klangcollage in Vollendung: Anhand Tausender Samples aus aller Damen und Herren Länder stellen sie akustische Weltreisen zusammen. Dabei spielen Simon Dokkedall und Martin Højland keinen einzigen Ton selbst.
Helder Aragão de Melo hat sich ein ehrgeiziges Credo aufgestellt, mithilfe elektronischer Rhythmen will er marginalisierte Kulturen weltweit bekannt machen.
Eine der außergewöhnlichsten franko-arabischen Stimmen hat von Gnawa-Rock über Elektro-Pop ihren Weg zur Solokarriere gefunden. Von Stereotypen lässt sie sich nicht vereinnahmen, mischt Orientalisches und Black Music.
Der Sohn eines Professors heißt eigentlich Dominique Ané und zählt zu den Hauptfiguren der ersten Stunde im Zeitalter des Neo-Chansons. Stilistisch zeigt er sich bis heute vielfältig: Von geräuschhaften, experimentellen bis zu orchestralen Alben.
In Lissabons Afro-Szene ist der Angolaner eines der jungen, frischen Masterminds. Seine Erkennungmelodie "African Scream" macht ihn zum Wunderkind des Afro-House made in Portugal.
Elis Regina Carvalho Costa heißt sie mit vollem Namen und kommt am 17. März 1945 im brasilianischen Porto Alegre zur Welt. Nur zwanzig Jahre später ist sie die bestbezahlte Sängerin Brasiliens, weitere siebzehn Jahre später ist sie tot.
Vom Bosporus wechselte er an den Rhein: Früher in der Undergroundszene Istanbuls unterwegs, sorgt Elektro Hafiz heute in Köln für Aufregung mit seiner verstärkten Baglamalaute, der er psychedelische Klänge entlockt.
Sie zählt zu den vielversprechenden Newcomerinnen des kapverdischen Archipels. Geschult im Kirchenchor verbindet Elida Almeida das neue afrikanische Bewusstsein der Inseln mit dem melancholischen Gefühl der Morna und Coladeira aus der Ära Cesaria Evoras.
Er ist das Sprachrohr der aktuellen Protestgeneration Brasiliens. Neben Criolo, mit dem er auch zusammenarbeitet, gilt Leandro Roque De Oliveira aus São Paulo heute als der treffsicherste und scharfzüngigste Rapper des Landes.
Keine andere Band von den pazifischen Inseln hat es im 21. Jahrhundert bislang zu größerer Bekanntheit weltweit gebracht, als das Septett aus Wellington. Die größte Magie der NZ-Soul- und Reggaepioniere liegt in ihren Liveshows.
Unter den Sängerinnen Malis ist sie mit ihrer Kombination aus Sahel-Traditionen und Rock in den 2010ern die international populärste. Fatoumata Diawaras Karriere steht aber auf zwei Füßen: Auf der Kinoleinwand zählt sie schon seit den Neunzigern zu den großen Talenten Afrikas.
In der exilbrasilianischen Szene von Paris spielt sie eine Hauptrolle. Von der Wahlheimat aus kommentiert sie scharfzüngig die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse und kreiert an der Seine einen tanzbaren Brasilpop mit Elementen von Afro bis Balkan.
Nicht etwa vier, sondern nur ein Mastermind steckt hinter Four Tet: Der Londoner Kieran Hebden schafft seit zwanzig Jahren die Qudratur des Dancekreises, indem er Free Jazz und Techno, HipHop und Ambient verknüpft.
Auch in Zeiten von Erdoğan lebt der türkische Underground. Mit psychedelisch angehauchtem Sound zaubert die Dame von der Schwarzmeerküste eine Welt zwischen Rebellentum und Fantasie, zwischen Arabeske und Anatolien-Rock.
Von Femi Kutis Keyboarder zu einem der aufregendsten Global Artists der Welt: Der Franzose Hervé Salters aka General Elektriks zaubert die ganze Historie der Popmusik aus seinen Tasten.
Goldrodger steht für eine ganz eigene Sprache im deutschen Rap: "Es ist weder krampfhaft real noch Straße und kommt nicht aus der Cloud" - so kommentiert er seine Attitüde, die sich auch mit musikalischer Vielfalt und Handwerk verträgt.
Produzentenlegende Rick Rubin sieht in seinem Sound den Rap der Zukunft – und ganz unbescheiden nennt der Nachwuchsmusiker aus Washington D.C. seinen Stil dann auch "Future Bounce".
Einige Musikhistoriker sehen in der ghanaischen Legende nicht nur den Erfinder des Hiplife, sondern auch gleich des Rap. Fest steht: Bereits in den 1970ern kombinierte Ambolley den traditionellen Highlife seines Landes kühn mit Sprechgesang.
HaiytiHerkunftsland: DeutschlandSie ist die neue freche Rapstimme Hamburgs – und wurde schon mal als Kreuzung zwischen Nina Hagen, Falco und Haftbefehl bezeichnet. Mit spontan inszenierten Clips trifft sie das Lebensgefühl der Generation Smartphone.
Sie selbst sieht ihre Musik als "tropischen Pop" - doch die junge Londonerin, die auch ein Punkerbe mitbringt, fabriziert eigentlich Reggae-Ohrwürmer mit ein paar Schlenkern in die Elektronik und den Dreampop.
Als Töchter des Buena Vista Social Club- Perkussionisten Miguel "Anga" Diaz sind die Zwillingsschwestern Lisa-Kaindé und Naomi Diaz musikalisch vorbelastet. Mit klassischem Kuba-Sound haben ihre Songs allerdings wenig zu tun.
Ihre Idole sind Tinariwen, Blaupause aller Tuaregbands. Auf der algerischen Seite der Sahara erneuern sie den Wüstenblues raffiniert mit rockigerem Sound und der Öffnung hin zu anderen Stilen.
Model und Musikerin - eine Kombination, die oft zu durchwachsenen Resultaten geführt hat. Bei der Malierin Inna Modja steckt mehr dahinter als eine singende Kleiderstange: Als Stimme einer kosmopolitischen westafrikanischen Jugend verknüpft sie Saheltraditionen mit Pop.
Mit ihrem tanzbaren Pop aus HipHop- und Afro-Elementen sticht sie in der französischen Szene heraus. Ihr Song "Makeba", ein bestens gelaunter Dancefloorkracher, ist eine der schönsten Tribute an die "Mama Africa" überhaupt.
Mit der Band The xx agiert der Londoner seit 2009 an der Speerspitze des britischen Indierock. Solo entfaltet er seine Kreativität als Produzent und DJ. In seinen Remixes arbeitet er mit Material von Gil Scott-Heron bis Radiohead.
Als "Kokoo Girl" bezeichnete sich die schwedisch-ugandische Sängerin Jaqee einmal. Ihr Cocktail aus Soul, Dancehallgrooves und funkigem Offbeat vermag sogar Tote wieder zum Leben zu erwecken
Ein genialer, exzentrischer Gitarrist und Sänger und noch dazu Mitbegründer des Bossa Nova. Der Komponist Antônio Carlos Jobim steht für harmonische und melodische Neuerungen, João Gilberto für den Groove, den Gitarren-Stil und den ungewohnt leisen Gesang.
Seinen wichtigsten Hit haben andere bekannt gemacht. Doch der Brasilianer hat auch andere Qualitäten als "Mas Que Nada". Er ist Mitbegründer des Samba Soul, seit 50 Jahren MPB-Star und hat eine ungeheuer geschmeidige Stimme.
Deutschlands Soulqueen Nummer Eins bringt spielend Oldschool und HipHop unter einen Hut. Mit dem Freundeskreis, solo oder gar in symphonischer Einbettung: Alle Facetten von Joy Denalane gehören zum Grundvokabular afrodeutscher Musikgeschichte.
Retro-Futurismus aus London: Die It-Band Jungle macht Disco-Funk und Falsetto-Soul für das 21. Jahrhundert.
Sie lenkt den Blick der Rapper in Brasilien weg von den Epizentren Rio und São Paulo und schlägt eine Schneise ins männerdominierte Genre. Die junge Frau aus Paranás Hautpstadt Curitiba ist eine der vielversprechendsten Emcees Lateinamerikas.
Als Gewinner des Polaris Prize ist Louis Kevin Celestin aka Kaytranada die neue kanadische Dancesensation. Mit seiner haitianischen Herkunft steht er als Symbol für das multikulturelle Land.
Laut dem Guardian ist sein Sound eine Kreuzung aus Roots Manuvas Theatralik und FKA Twigs’ Minimalismus. Der junge britische Spoken-Word-Star hat dem britischen Conscious-Rap eine futuristische Note verpasst.
Sie schlagen eine Brücke vom afrikanischen Busch zum Minimalismus und zum Punk: Das Kollektiv aus Kinshasa verbindet Schrottplatz und Moderne und kommt sogar bei Björk und Herbie Hancock an.
Dass Ethno und Punk bestens zusammenpassen, beweist er schon in den 1980ern mit Mano Negra. Politisch Globalisierungsgegner, musikalisch Globalisierer: Chao ist die Verkörperung der Mestizo-Bewegung schlechthin.
Als Mariama Jalloh wird sie 1986 in Sierra Leone geboren, kommt aber bereits mit einem Jahr nach Bergisch Gladbach, der Heimat ihrer Mutter. Ihre musikalische Früherziehung fächert sich zwischen Miriam Makeba, Jacques Brel und Cat Stevens auf. Mit sechzehn beginnt sie eigene Stücke zu schreiben und zur Gitarre zu singen, zwei Jahre später ist sie Teil einer Musicalbesetzung.
Der Globetrotter zwischen Rheinland und Anden ist eine der originellsten Produktivkräfte zwischen Dance, modernem Tropikalismus, Postpunk und Electronica - ob als DJ, Partveranstalter, Netzwerker oder Produzent.
Max Herre ist ein deutscher Rapper, Produzent und Songwriter. In den Neunzigerjahren war er der Sänger der Stuttgarter Hiphop-Band Freundeskreis.
Der Mann aus Moabit ist einer der großen im deutschen Sprechgesang, auch wenn er acht Jahre lang auf Englisch gerappt hat. Geschliffen und lebensecht sind die Texte aus seiner Feder, Credibility hat er über den HipHop hinaus, etwa bei Tony Allen.
"Metal Metal" heißt ein Album von Metá Metá aus Brasilien. Global Metal wäre fast ein wenig passender gewesen. Denn das Anfang der 2010er Jahre gegründete Trio aus dem Betondschungel von Saõ Paulo verarbeitet in seiner Musik den Metal Brasiliens ebenso wie Free Jazz und Afrobeat.
M.I.A. setzt auf Pop und Provokation, auf Antirassismus und plakativer Rriot-Girl-Attitüde, und bedient sich mit beiden Händen beim globalen Dance-Underground
Erster afrikanischer Student in Berklee, Erfinder des Ethio-Jazz, Netzwerker zwischen Addis und Amerika, Fusionist von Afro- und Latin-Sound, Professor in Harvard, Soundtracker für Jim Jarmusch - der äthiopische Gigant ist einer der vielseitigsten Musiker Afrikas.
Jan St. Werner aus Köln und Andi Toma aus Düsseldorf sind seit einem Vierteljahrhundert als Electro-Turntable-Pioniere unterwegs. ”Kraut Dub“, ”Doom House“ oder ”Post Techno“ können nur hilflose Versuche sein, ihre einzigartigen Klangskulpturen zu beschreiben. Zu ihren vielen Fans im UK und den USA gehörte auch David Bowie.
Mit Mitte Zwanzig gilt der Rapper mit griechischen Wurzeln als das neue Wunderkind der französischen MC-Szene.
Die Sängerin aus einer Griotfamilie hat die traditionelle mauretanische Musik für ein westliches Publikum zugänglich gemacht. Die mit rockigen Elementen und psychedelischen Effekten angereicherte Musik ist die modernste Spielart des "Azawan".
Westafrikas berühmtestes Tanzorchester kombinierte in den 1970ern senegalesische Töne mit kubanischen Rhythmen. Im neuen Jahrtausend erfahren die Herren aus Dakar dank Retrowelle einen zweiten Frühling.
Schon der Name verrät die Gesinnung der Band: Barbès, das ist das nordafrikanische Viertel von Paris. Sich als dessen Nationalorchester zu bezeichnen kündet nicht nur von einem funktionstüchtigen Selbstbewußtsein, sondern auch von einer witzig-kritischen Grundhaltung.
Anfang der 1990er ist sie eine der ersten, die Mali international auf die Karte der Weltmusik positionieren. Die Queen der Wassoulou-Musik hat sich seitdem ein paar Mal rundum erneuert und ist nach wie vor einer der großen Sahel-Stars.
Patrice ist einer der bedeutendsten deutschen Reggae- und Pop- Interpreten.
Tarik und Nabil Andrieu verkörpern den aktuellen französischen Cloud Rap wie keine anderen. Mit ihren sphärischen HipHop-Tracks sind sie aus dem Underground binnen einen Jahres zu Superstars aufgestiegen.
Auf elegante Art verknüpft das französische Duo Bossa Nova, Chanson und elektronische Musik zu einem bunten und sehr tanzbaren Cocktail – und zu vielen ihrer Stücke gibt es espritgeladene, animierte Videoclips voller Humor.
Bei Buraka Som Sistema kommt ihre freche Stimme erstmals zum Zuge. 2018 macht sich die Frau mit angolanischen Wurzeln selbständig und mischt die quirlige Afro-Szene Lissabon mit "Baia" auf.
Seine Lieder sind vor allem eins: politisch. Geboren 1958 in Oran, Algerien, wuchs er in Frankreich auf und bekam früh die Ressentiments zu spüren - er musste gar die Schule wechseln. Er schlägt sich eine Zeit lang mit Gelegenheits-Jobs durch und landet 1981 in einer Fabrik in Lyon. 2018 stirbt Rachid Taha mit nur 59 Jahren an einem Herzinfarkt.
Bekannt geworden ist das Projekt durch das Teamwork mit dem Gaststar Aloe Blacc. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter dem blumigen Namen? Roseaux ist ein Akustikprojekt aus Paris, das auf Emile Omar zurückgeht. Omar ist Herr der Plattenschätze beim Sender Radio Nova, verantwortlich für die Show "Grand Mix" und zeichnet für die beliebten Kompilationen "Nova Tunes" verantwortlich.
Sizilianischer Jazz, kolumbianische Cumbia und Hausbesetzer-Punk – wie soll das alles zusammengehen? Eigentlich ganz einfach. Man muss nur das Gesamtwerk von Roy Paci auflegen.
Rupa And The April Fishes ist die Band der in den USA lebenden Inderin Rupa Marya. Die Formation steht stilistisch für eine Melange aus Chanson, Milonga, Swing und Mariacchi.
Rap und Musette zu kreuzen, das war die Pioniertat seiner ehemaligen Gruppe Java. Auf Solopfaden treibt Erwan Séguillon alias R.wan die "Métissage" noch mehr voran - mit Spoken Word, psychedelischen Chören, Bolero, Surfrock und Balkanflair.
Ihm eilt der Ruf voraus, einer der schnellsten Rapper der Welt zu sein, in seinem Heimatland Ghana rangiert er ohnehin unter den Größten im Hiplife. Außerdem ist Michael Owusu Addo alias Sarkodie mitverantwortlich für den Siegeszug des Azonto.
Wären die Musiker nicht so versiert, käme man kaum umhin, diese Kölner Band eine Gruppe Verrückter zu nennen. Oder zumindest eine verrückte Gruppe. Beim Namen fängt es an: Schäl Sick, das kennt jeder in Köln, steht für die rechte Rheinseite, die falsche, die ohne Dom und Altstadt, nicht so recht Ernst zu nehmen, also schäl.
Seeed ist eine zehnköpfige Reggae- und Dancehall-Band aus Berlin, die erstmals jamaikanische Soundsystem-Kultur mit der Besetzung einer Marching-Band koppelte und sich damit zu einer der beliebtesten deutschen Live-Bands entwickelte.
Was für die westliche Popmusik Madonna, das ist für die Türkei Sezen Aksu. Seit vier Jahrzehnten behauptet sich die Grande Dame der Istanbuler Szene als unangefochtene Nummer Eins am Bosporus. Ihre Landsleute nennen sie trotzdem ganz liebevoll "minik serçe", kleiner Spatz".
Lange galt der Sänger Sixto Rodriguez aka Sugar Man als verschollenes Genie. In den frühen 1970ern hatte der Sohn mexikanischer Einwanderer zwei Folk-Alben eingespielt und in Südafrika einen riesen Erfolg. In Deutschland bekannt wurde der Musiker durch die Dokumentation "Searching for Sugar Man" (2012).
Der Musiker aus Tottenham ist neben Dizee Rascal, Wiley, Stormzy und seinem Bruder JME einer der wichtigen Protagonisten der Grime-Szene. Sein Künstlernname ist eine Abwandlung des englischen Wortes "sceptre" (Zepter).
Zusammen mit Spekta, Wiley und JME bildet er die Speerspitze der Londoner Grime-Bewegung. Der Mann ghanaischer Abstammung ist der erste Musiker des Genres, der ein Album auf Platz Eins der UK-Charts bringen konnte.
Neben Wyclef Jean dürften sie die bekanntesten Musiker Haitis sein. Mit einer Bandgeschichte von einem halben Jahrhundert haben sie das Nationalgenre Compas weltweit bekannt gemacht.
Die Geschichte vieler Türken fängt in Deutschland an, so auch diese, und zwar am 17. Oktober 1972 in Alzey, ein Nest bei Frankfurt, das außer einer Nervenklinik nicht viel zu bieten hat. Tarkan Tevetoglu kommt hier zur Welt und fünf Geschwister hat er da bereits.
Er trägt den Namen des germanischen Donnergottes und sorgt in der DJ-Szene tatsächlich für Erschütterung: Thor Partridge aka Thornato ist in Clubs weltweit einer der angesagtesten Kreativen der Tropical-Bass-Bewegung.
Tiggs Da Author verbindet Motown, Grime und die Klänge Ostafrikas zu spannendem R&B - sein sonniges Aushängeschild ist der Hit "Georgia".
Sein Vorbild Alpha Blondy wurde 2003 für sein Album "Mercic" für einen Grammy nominiert, und da würde er sicher gerne nachziehen. Zumindest die Heimat und die Vorliebe für Reggae - mit drastischen Kommentaren - haben sie schon einmal gemein. Doumbia Moussa Fakoly teilt sich akustisch zum ersten Mal am 23. Juni 1968 der Welt mit.
Seit Beginn des neuen Jahrtausends erlebt der Samba Soul der 70er ein Revival. Neben Helden wie Jorge Ben und Wilson Simonal gab es einen Titanen, der bei seinen brasilianischen Landsleuten bis heute unerreichten Legendenstatus besitzt: Tim Maia.
Sie sind die Blaupause für mehrere Generationen von Wüstenrockern. Die Pioniere der Tuaregmusik führen ihre Anfänge bis auf die 1970er zurück und stehen heute als musikalisches Symbol für die Selbstbestimmung der blauen Ritter der Sahara.
Er ist der eigentliche Erfinder des Afrobeat: Fela Kutis Ex-Drummer wird von unzähligen Schlagzeugern weltweit kultisch verehrt, und war auch mit über 70 Jahren nicht müde, Teamworks zwischen Lagos und London, Paris und Helsinki mit magischen Beats zu veredeln.
Über 70 Generationen kann der wohl bekannteste Kora-Spieler Westafrikas die Linie seiner Musiker-Ahnen zurückführen. Er steht für den modernen Griot, der seine Traditionen weltweit in Teamworks von den USA bis Japan neu einbettet.
Sächseln und rappen – dass diese Kombi geht, hat Ronny Trettmann zu beginn der Karriere bewiesen. Auf dem eigenen Label wandelte sich der Chemnitzer später zum Rapper, der mit schwermütiger, hintergründiger Poesie punktet.
"Ich mache nur Musik, die der Welt helfen soll", hat William Onyeabor mal in einem Interview gesagt. Niemand weiß, ob er 1946 oder 1947 in Nigeria geboren ist. Niemand weiß, ob er wirklich in Russland studiert und danach seinen eigenen Film gedreht hat.
Klassischer Soul ist ihr Metier. Dabei klingt Y'akoto so abgebrüht, als wäre sie schon viele Jahre im Geschäft, und souverän, als hätte sie ihre Bühnenlaufbahn einst in den Jazzclubs von New York begonnen.
Jim Jarmusch bescherte ihr den großen Durchbruch, als sie 2013 in seinem Film "Only Lovers Left Alive" sang. Doch da hatte die Libanesin schon eine Vergangenheit in der wegweisenden Electropop-Band Soap Kills hinter sich. Heute ist sie eine der ganz wenigen Sängerinnen, die weltweit mit arabischen Liedern Erfolg haben.
Sie ist der größte weibliche Star in der nigerianischen Popszene und seit ihrem Hit "Johnny" von Südafrika bis Ghana ein Idol für junge Frauen. Die Self Made-Woman Yemi Alade sprengt panafrikanisch die Grenzen des Naija-Pop.