Die Hürden, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben und zu vermitteln, sind groß. So groß, dass beispielsweise die Kölner Fachkräfte-Rekrutierungsagentur DG Consult aufgegeben hat. Laut eigenen Angaben hat es sich aufgrund der Bürokratie nicht rentiert, Fachkräfte aus Georgien, vor allem Pflegekräfte, auf den deutschen Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Diese Problematik bestätigt auch Anika Jansen vom Institut der deutschen Wirtschaft. Laut einer Bertelsmann-Studie bräuchte der deutsche Arbeitsmarkt jährlich 288.000 internationale Arbeitskräfte. Allerdings: Gekommen sind bei der Erhebung für 2023 nur rund 70.000 Menschen aus dem Ausland.
Zwar habe die Ampel-Bundesregierung das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz reformiert, damit Fachkräfte schneller und unbürokratischer in Deutschland arbeiten können. In der Praxis scheitere der Fachkräftezuzug aber laut Jansen weiterhin an der Bürokratie, der Dauer von Verfahren und einer mangelnden Willkommenskultur. Außerdem habe gerade mal jedes dritte Unternehmen Erfahrung mit der Rekrutierung und Einstellung von internationalen Fachkräften.
Autor: Michael Borgers
Redaktion: Lars Schweinhage