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Winfried Schäfer

Der Fußballromantiker

In Kamerun wurde sein Co-Trainer wegen Voodoo verhaftet, in Thailand sangen Schulkinder für ihn – und in den 90ern wollten ihn die Bayern haben. Winnie Schäfer über seine Zeit als Trainer und Spieler beim Karlsruher SC und weshalb er Fußball so liebt.

Winfried Schäfer betreute Nationalteams auf drei Kontinenten, Vereine im Nahen Osten und gilt als Ikone des Karlsruher SC: Über 12 Jahre lang trainierte Kult-Trainer "Winnie" den Verein. Bekannt wurde er 1993 mit dem dem "Wunder vom Wildpark", dem 7:0-UEFA-Cup-Sieg gegen den FC Valencia.

Als aktiver Fußballprofi spielte er von 1968 bis 1985 für Borussia Mönchengladbach, später bei Kickers Offenbach und für den Karlsruher SC. Von Borussia-Trainer Hennes Weißweiler übernahm Schäfer die Aufgabe, den Nachwuchs zu fördern. So formte Winnie den KSC als Trainer zu einem eingeschworenen Team, förderte spätere Stars wie Oliver Kahn, Mehmet Scholl und Jens Nowotny, lockte sogar DFB-Idol Thomas Häßler nach Baden.

1998 wurde Schäfer in Karlsruhe entlassen, er trainierte kurz den VfB Stuttgart, was er im Nachhinein als großen Fehler bezeichnet. Ab 2001 war er Trainer von Vereinen in Aserbaidschan, Dubai oder im Iran. Schäfer gilt als einer der erfolgreichsten Trainer Jamaikas und triumphierte bei Kameruns Afrika-Cup. Seit Januar 2005 ist die Trainerlegende Berater und Direktor bei den Black Stars, der Nationalmannschaft von Ghana. Schäfer will den Fußball in dem westafrikanischen Land weiterentwickeln. Sein Ziel: Die Qualifikation für die Fußballweltmeisterschaft 2026 in Mexiko/Kanada.

Redaktion: Gundi Große

Buchtipp

Winfried Schäfer / Andreas Kötter (2025): Wildpark, Scheichs und Voodoozauber. Hamburg: Edel Sports Verlag Hamburg. 256 Seiten. 22 Euro. ISBN 978-3985881277.