Wackelt die Finanzierung der Ost-West-Achse in Köln?

Stand: 23.04.2025, 06:00 Uhr

Die Finanzierung für den Ausbau des Kölner Stadtbahnnetzes mitten durch Köln sorgt weiter für Diskussionen.

Von Jens Gleisberg

Die Stadt Köln muss sich beim Bau der sogenannten Ost-West-Achse mit dem NRW-Verkehrsministerium und dem Verkehrsverband go.Rheinland abstimmen, denn dort wird der Förderantrag eingereicht.

Es geht um viel Geld für die Stadt. Bis zu 85 Prozent der im Antrag stehenden Kosten können vom Land und dem Bund bezuschusst werden. Bei rund einer Milliarde Euro Bausumme werden die Fördergelder zwingend benötigt, denn alleine kann die Stadt das Projekt finanziell nicht stemmen. Um den Förderantrag gibt es allerdings Diskussionen, wie um die ganze Entscheidung. Denn schon der Ratsbeschluss war umstritten.

Wackelt die Finanzierung der Ost-West-Achse in Köln? WDR Studios NRW 23.04.2025 00:40 Min. Verfügbar bis 23.04.2027 WDR Online

Streit um Förderung der Ost-West-Achse in Köln

Der Kölner Rat hatte letztlich auf Antrag von CDU, SPD und FDP die ursprüngliche Planung erweitert. Am Heumarkt soll eine unterirdische und eine oberirdische Linie fahren. Zudem soll die Erweiterung der unterirdischen Strecke ebenfalls geprüft werden. Das stehe aber nicht im Förderantrag und deswegen sei dies auch kein Problem für die Bewilligung, argumentieren die Tunnelbefürworter.

Nur knappe Mehrheit für den Tunnelausbau

Anders sieht dies die Partei B'90/Die Grünen. Aus ihrer Sicht könne der Antrag jetzt nicht gestellt werden. Die nächste Chance gäbe es erst wieder im Jahr 2027, weil dann der Landtag über einen neuen Bedarfsplan für den öffentlichen Nahverkehr berät. Der Ausbau des Kölner Stadtbahnnetzes würde sich in diesem Fall also um Jahre verzögern.

Die Grünen haben bereits angekündigt, das Tunnelprojekt kippen zu wollen. Sie wollen ein Bürgerbegehren initiieren, weil nur eine knappe Mehrheit im Kölner Rat für den Tunnelausbau gestimmt habe.

Unsere Quellen:

  • Stadt Köln
  • Fraktionen im Kölner Stadtrat
  • Nahverkehrsverband go.Rheinland

Über dieses Thema berichten wir am 23.04.2025 auch im WDR-Fernsehen: Lokalzeit aus Köln, 19.30 Uhr.