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Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch

06.05.1925: Hanns Dieter Hüsch, Stimme der Niederrheiner, wird geboren

In den Küchen seiner Tanten am Niederrhein saugt Hanns Diester Hüsch als Kind die Sprache und Eigenheiten der Kleinbürger auf. Es sind die Grundlagen für seine Kabarett-Programme.


In diesem Zeitzeichen erzählt Fritz Schaefer:

  • warum Hanns Dieter Hüsch als junger Kabarettist in die Schweiz geht,
  • wie er sein Äußeres vom zotteligen Studenten zum distinguierten Mann wandelt,
  • warum seine Frau Marianne als "Frida" zur Kultfigur seiner Programme wird,
  • über Hüschs größten Wunsch, einmal als Shakespeares König Lear auf der Bühne zu stehen.

Seine Füße sind bei der Geburt nach hinten verdreht, deshalb kann Hanns Dieter Hüsch nicht mit den anderen Kindern draußen herumtollen. So wird die Welt der Erwachsenen sein Studienobjekt: ein Mosaik aus Typen, Stimmen und Stimmungen. Zwar schaut Hüsch dem gesamten Volk aufs Maul, der Niederrheiner ist aber sein Liebling: "Der Niederrheiner weiß nix, kann aber alles erklären. Umgekehrt, wenn man ihm etwas erklärt, versteht er meistens nix."

Politisch steht Hanns Dieter Hüsch stets auf der Seite des Kriegsgegner und der Benachteiligten. Dennoch wird er Ende der 1960er Jahre von den Linken angefeindet, weil ihnen Hüschs Humor nicht politisch genug ist. Die seinerzeit verbreiteten Thesen im Kabarett, wonach alle Politiker (gleich) blöd und der Kapitalismus schlecht sei, sind Hüsch zu einfach - obwohl er als Humanist viele Kritikpunkte der klassischen Satire teilt.

Viel lieber hält Hanns Dieter Hüsch den Menschen den Spiegel vor. "Er schaffte es immer sehr, sehr boshaft und satirisch zu sein, ohne sich billig und mitleidslos über Leute herzumachen", erinnert sich sein Wegbegleiter Monty Arnold.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

  • Monty Arnold – Komiker, Sprecher, Autor

Weiterführende Links:

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Fritz Schaefer
Redaktion: David Rother