In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:
- welche Aufgabe Bernhard Grzimek als Tiermediziner in der Nazi-Zeit hat,
- wie sein Sohn Michael sich mit einer geschenkten Kamera selber zum Filmemacher ausbildet,
- wie die Grzimeks sich mit ihren ersten Filmprojekten am Rand des finanziellen Ruins bewegen,
- in wem Michaels Sohn Christian einen Stiefvater findet,
- mit welchem Steckenpferd Bernhard Grzimek seine Umgebung herausfordert
Als neuer Direktor des Frankfurter Zoos reist Bernhard Grzimek ab Anfang der 1950er-Jahre häufig nach Afrika, um dort neue Tiere für den Zoo zu fangen. Dabei kommt er auf die Idee, gemeinsam mit seinem Sohn Michael einen richtigen Kinofilm zu drehen. "Kein Platz für wilde Tiere" wird von der Presse kaum wahrgenommen, aber vom Publikum gefeiert. Von den Erlösen wollen die Grzimeks Land zur Vergrößerung des Serengeti-Nationalparks in Tanganjika kaufen. Die britische Verwaltung lehnt ab, bietet stattdessen aber an, dass die Grzimeks sich an Untersuchungen der Großwildherden und deren Wanderrouten beteiligen können.
Die Aufgabe des Zählens und Beobachten dieser Herden bildet die Rahmenhandlung des Films "Serengeti darf nicht sterben", der eindrucksvolle Luftaufnahmen zeigt. Die letzte Einstellung des Films zeigt die zebrafarbene Dornier Do27, wie sie in die untergehende Sonne fliegt. Gedreht wird, als Michael Grzimek noch lebt - denn mit dem Flugzeug stürzt er kurz danach in den Tod. "Serengeti darf nicht sterben" wird zu einem großen Kinoerfolg. Der Film bekommt das Prädikat "wertvoll" und im April 1960 den Oscar als "Bester Dokumentarfilm".
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Christian Grzimek, Sohn des Filmemachers Michael Grzimek, Stiefsohn und zugleich Enkel von Bernhard Grzimek.
- Bernhard und Michael Grzimek: Serengeti darf nicht sterben. 367.000 Tiere suchen einen Staat, 1959.
- Claudia Sewig: Der Mann, der die Tiere liebte: Bernhard Grzimek, 2009.
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Tier und Mensch - Zoos
- Planet Wissen: Zoos - Kritik an Zoos
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Marko Rösseler
Redakteur: Matti Hesse
Technik: Sarah Fitzek