In diesem Zeitzeichen erzählt Ralph Erdenberger:
- wie die Folgen eines Vulkanausbruchs 1816 drei junge Schriftsteller inspirieren,
- wie ratlos die Menschen dem Naturphänomen gegenüberstehen,
- wie zeitgenössische Maler gewissermaßen als erste Zeugen diese Klimakatastrophe auf ihren Bildern verewigen und die Abendhimmel in unglaubliche Farben tauchen.
In Europa regnet es 1816 unaufhörlich. Es ist das „Jahr ohne Sommer“ – mit Missernten, Kälte und Hunger. Der Grund für das düstere Wetter: Im April 1815 ist der indonesische Vulkan Tambora mit einer Wucht explodiert, die alles übertrifft, was die Menschheit je erlebt hat. Asche und Schwefel verdunkeln den Himmel, das Wetter gerät aus den Fugen. Menschen protestieren gegen steigende Lebensmittelpreise, während Regierungen mit harter Repression reagieren.
Wo eine Naturkatastrophe politische Umwälzungen und soziale Not hervorruft, beflügelt sie andererseits die Fantasie dreier Schriftsteller und Schriftstellerinnen in einer Villa am Genfer See. Während draußen der Regen prasselt, erzählt Mary Shelley eine Geschichte, die sie später weltberühmt machen wird: „Frankenstein“.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Dr. Wolfgang Behringer, Klimaforscher
- Wolfgang Behringer: Tambora - das Jahr ohne Sommer, München 2021
- Timo Feldhaus: Mary Shelleys Zimmer, Hamburg 2022
- W wie Wissen - Ausbruch des Tambora - ein Vulkan stiehlt den Sommer
- Tambora - Superexplosion mit verheerenden Folgen
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Naturgewalten - Vulkane
- Planet Wissen: Fabelwesen Britischer Horror
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Ralph Erdenberger
Redaktion: Frank Zirpins