Wie in anderen Städten sei auch in Wesel ein negativer Trend bei der Entwicklung des Einzelhandels in der Innenstadt zu beobachten, meint die CDU-Fraktion Wesel. Hin zu immer mehr Döner- und Handyläden, Nagelstudios und zahlreichen Barbershops. Die Weseler hätten das Gefühl, dass dadurch andere Geschäfte verdrängt würden.
Einen vergleichbaren Vorstoß hatte im Frühjahr die CDU-Fraktion in Heilbronn gemacht. Nachdem zwei Gutachten zur rechtlichen Umsetzbarkeit zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen waren, einigten sich die Stadtverwaltung und die Fraktionen im Gemeinderat dort am Ende auf einen Kompromiss: In einem gemeinsamen Antrag sprachen sie sich für mehr Vielfalt in der Innenstadt aus – ohne dabei explizit zu nennen, von welchen Läden es weniger geben soll.
Aber füllen die kritisierten Geschäfte nicht einfach eine Lücke? Dass unsere Innenstädte von Leerstand bedroht sind, zeigen Zahlen vom Handelsverband Deutschland. Demnach ist die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte seit 2015 von 372.000 auf 306.000 gesunken. Das hat viel mit dem zunehmenden Online-Handel zu tun, aber auch mit steigenden Mieten und zunehmend unattraktiveren Innenstädten, durch fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten und Grünflächen oder mit Autos verstopfte Straßen.
Was sind Ihre Erfahrungen? Wie hat sich Ihre Innenstadt in den vergangenen Jahren verändert? Was sagen Sie zu der Forderung, die Zahl bestimmter Geschäfte zu begrenzen? Würde das Ihrer Meinung nach eine Innenstadt wieder attraktiver machen? Welche anderen Möglichkeiten sehen Sie, Innenstädte zu Orten zu machen, wo Menschen gerne leben, einkaufen und ihre Freizeit verbringen?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Redaktion: Jonas Klüter und Beate Wolff
Gast: Gabriela Beck, Architektin und Fachjournalistin
Buchtipp
Gabriela Beck: Wie wir wohnen wollen. Was unsere Städte brauchen, um wieder lebenswert zu werden. Ein Bauplan für den Wandel. München: Kösel 2024. 224 Seiten. 20 €. ISBN: 978-3-466-37330-7.