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Schüler reicht einem Lehrer sein Handy

Handys in der Schule: Verbieten oder nutzen?

Schon ihre bloße Anwesenheit scheint zu stören: Handys werden aus immer mehr Klassenzimmern verbannt. NRW überlässt das Vorgehen den Schulen. Anderswo gibt es striktere Vorgaben. Brauchen wir ein Handyverbot? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Einheitliche Regeln für Handys gibt es in NRW nur an Grundschulen: Die Geräte dürfen auf dem Schulhof und im Gebäude nicht genutzt werden, außer in Notfällen oder wenn die Lehrer sie in den Unterricht einbinden. Diese klare Empfehlung hat das Schulministerium herausgegeben. Wie der Umgang mit Smartphones in weiterführenden Schulen geregelt ist, soll jede einzelne Schulgemeinschaft für sich entscheiden: Eltern, Schülerschaft und Lehrkräfte sollen bis zum Herbst altersgerechte Regeln in ihre Schulordnung aufnehmen, so die Aufforderung von Ministerin Dorothee Feller (CDU) in der vorigen Woche. Ein zu hoher Medienkonsum beeinträchtige die Konzentration im Unterricht und das soziale Miteinander in den Pausen, sagte Feller.

Mit der Nutzung von Smartphones sind komplexe Fragen verbunden. Wann schadet Medienkonsum? Welche Gefahren sind mit der Nutzung im freien Internet verbunden? Wie kann Mobbing verhindert werden? Was, wenn strafbare Inhalte geteilt werden? Wie kann allen Kindern trotzdem digitale Teilhabe ermöglicht werden? Viele Schulen suchen nach Antworten und den richtigen Umgang. Mancherorts müssen Schüler:innen ihre Geräte vor Schulbeginn abgeben. Anderswo müssen sie ausgeschaltet in der Tasche bleiben. An manchen Schulen gibt es Zonen, wo die Nutzung für ältere Schüler:innen erlaubt ist.

Die Grünen als Koalitionspartner finden es gut, dass es sich bei der Aufstellung der Regeln zur Handynutzung um einen "partizipativen Prozess mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und allen am Schulleben Beteiligten" handele, so die schulpolitische Sprecherin Lena Zingsheim-Zobel. Auch die FDP begrüßt die Wahlfreiheit der Schulen und lehnt ein generelles Handyverbot ab. Ähnlich sehen es der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Die SPD-Fraktion im Landtag wirft dagegen der Ministerin vor, die Verantwortung an die Schulen abzuschieben. Und in anderen Bundesländern hat man sich für einheitliche und striktere Vorgaben gegen Handys entschieden. Die hessische Landesregierung will Handys, Smartwatches und Tablets weitgehend aus den Schulen verbannen. Ihr Gesetzentwurf wird im Landesparlament beraten. Die Landesschülervertretung dort mobilisiert gegen ein pauschales Verbot.

Was halten Sie für den richtigen Weg? Muss die Politik verbindliche Vorgaben machen, wie Smartphones in der Schule genutzt werden dürfen? Sind Eltern, Lehrerkräfte und Schülerschaft damit überfordert? Welche Konflikte haben Sie beobachtet, in Ihrer Familie, in den Klassen- und Schulgemeinschaften Ihrer Kinder? Welche Regeln halten Sie für notwendig und sinnvoll? Welche Verantwortung müssen die Eltern übernehmen? Was können Lehrkräfte leisten?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Peter Holnick, Geschäftsführer am Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V.

Redaktion: Thomas Vehling und Valentina Dobrosavljević

Handys in der Schule: Verbieten oder nutzen?

WDR 5 Tagesgespräch 31.03.2025 45:58 Min. Verfügbar bis 31.03.2026 WDR 5


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