Symbolbild Lärm in der Nachbarschaft: Gäste stehen am Abend vor dem Restaurant und sitzen an Außentischen.

Geräusche des Lebens oder Lärm?

Die Sonne geht später unter, Temperaturen steigen, Menschen bleiben länger draußen. Doch auch der Geräuschpegel steigt, eventuell direkt unter Ihrem Schlafzimmerfenster. Stört Sie das oder genießen Sie die Geräusche? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch.

Gespräche, Lachen, Schritte – Geräusche vom Leben in der Stadt. Doch wie reagieren Sie, wenn diese Geräusche an jedem Wochenende vor Ihrem Fenster zu hören sind? Schließen Sie mit einem Knall das Fenster oder genießen Sie das Leben um sich herum? Gespräche vom anderen Balkon, Grillfeste der Nachbarschaft, Rasenmäher sind die Freuden der Einen, die Leiden der Anderen?

Um die Bürger:innen zu schützen, gibt es seit 1974 das "Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche" (kurz: "Bundesimmissionsschutzgesetz Lärm"). Prinzipiell spricht der Gesetzgeber von Nachtruhe zwischen 22.00 und 6.00 Uhr. Hier gilt Zimmerlautstärke (30 bis 40 Dezibel) als Richtwert. Doch lässt sich das in einer Stadt mit aktivem Nachtleben umsetzen?

Aktuelles Beispiel, das auch für andere Kommunen gelten könnte: der Brüsseler Platz in Köln. Am Wochenende zieht der Platz viele junge Nachtschwärmende an. Zum Nachteil mancher Anwohner:innen, die sich über den Lärm beschweren. Die Stadt Köln sprach ein Verweilverbot aus. Vor Samstagen, Sonntagen und Feiertagen durfte man sich nicht auf dem Platz aufhalten, nicht trinken, essen, feiern. Das sollte für mehr Ruhe für die Menschen sorgen, die dort wohnen. Dagegen hatten einige Anwohnende und die Betreiberin einer ansässigen Gaststätte geklagt. "Stellen Sie sich vor, Sie könnten abends nicht mehr ungezwungen vor die Tür gehen, um mit einem Nachbarn klönen zu können", sagte der Anwohner Markus Schulte gegenüber dem KSTA. Die Stadt hätte "mildere Mittel" anwenden müssen. Das Verwaltungsgericht gab den Kläger:innen recht, die Stadt Köln setzt das Verweilverbot aus

Auch andere Städten haben ihren problematischen Orte: in Münster zum Beispiel mit dem "Cornern" am Hansaring. Geh- und Radwege werden blockiert, Anwohnende können ihre Wohnungen nicht mehr erreichen.

Vor allem junge Leute treffen sich mit Bier vom Kiosk auf öffentlichen Plätzen. Gehört das zum urbanen Leben dazu? "Lebenslärm" oder Alltagslärm? Empfinden Sie die Geräusche als Lärm? Stören sie Sie oder genießen Sie das Leben um sich herum? Sitzen Sie auch gerne draußen? Welche Lösung sehen Sie, wenn es der Nachbarschaft zu laut wird?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Lisa Marie Tubies, Nachtbürgermeisterin in Münster

Redaktion: Chris Hulin und Julia Lührs

Geräusche des Lebens oder Lärm? – Wie empfinden Sie das?

WDR 5 Tagesgespräch 28.04.2025 45:29 Min. Verfügbar bis 28.04.2026 WDR 5


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