
Monopoly – Die paradoxe Geschichte des Spiels
Es steckt schon im Namen des Spiels: das Monopol. Hinter der Entwicklungsgeschichte von "Monopoly" steckt eine Monopolisierung. Dabei entstand das Brettspiel paradoxerweise ursprünglich, um vor einer solchen Monopolisierung zu warnen. Autorin: Isabel Schneider
Lange gilt Charles Darrow, Heizungsbauingenieur aus den USA, als Erfinder des weltberühmten Brettspiels. Die Geschichte ist perfekt: "Monopoly" macht Darrow zum Millionär, als das Spiel ab 1935 kommerziell vertrieben wird. Doch Monopoly ist da schon seit Jahren im Umlauf: ein Spiel, das niemand besitzt, das allen gehört, das viele spielen. Mit selbst gebastelten Spielbrettern, eigenen Straßennamen und manchmal auch eigenen Regeln.
Tatsächlich geht die Idee zurück auf ein Spiel namens "The Landlord’s Game", erfunden von Elizabeth Magie, einer glühenden Anhängerin der "Single Tax Theory" nach Henry George. Mit dem Spiel wollte sie Menschen für eine Wirtschaftstheorie begeistern, die im Gegensatz zur kapitalistischen Monopolbildung steht. Wie Monopoly trotzdem zum Symbol für den Kapitalismus wurde, ist die paradoxe Geschichte des Brettspiels.
Autorin: Isabel Schneider
Redaktion: Jessica Eisermann
Dieses Feature ist eine Wiederholung aus der Sendung WDR 5 Neugier genügt.