Die Anwohner lassen die Champagnerkorken knallen! Seit Jahrzehnten gab es vor ihrer Haustür eine, wie sie sagen, Bushaltestelle ohne Sinn und Zweck. "Der Schildbürgerstreich hat jetzt ein Ende," sagt Silke Neugebauer. Sie wohnt in der Nähe der Haltestelle "Kanalbrücke". Erst im vergangenen Jahr war dort ein altes gegen ein brandneues Wartehäuschen ausgetauscht worden. Ein planmäßiger Bus hielt trotzdem nicht.
Verkehrswende der besonderen Art
Jetzt hat ihr Kampf ein vorläufiges Ende. Die Stadt Münster und die busbetreibenden Stadtwerke sind eingeknickt. "Endlich sind wir nicht mehr vom ÖPNV abgeschnitten", freut sich Neugebauer. Die Anwohner im Stadtteil Amelsbüren feiern jetzt die Linie 18. Deren Strecke wird verlegt und steuert ab sofort auch die "Kanalbrücke" an.
Endlich Betrieb an der "Bushaltestelle ohne Bus"
Die Stadtwerke hatten im Prozess zuvor zugeben müssen: "Eine richtige Stadtbushaltestelle war das nie." Das hat sich jetzt geändert. Für eine Probezeit von zwei Jahren soll es im Bus heißen: "Nächste Haltestelle: Kanalbrücke". Danach sehe man, wie gut das neue Angebot tatsächlich genutzt wird.
Paradebeispiel für lebendige Demokratie
Friedhelm Schade von der SPD freut sich über den gemeinschaftlichen Erfolg . Er hatte die Bürger unterstützt und sagt heute: "Es kann gute Ergebnisse bringen, wenn Bürger und Politik konstruktiv zusammenarbeiten." Denn ohne das große bürgerschaftliche Engagement wäre es wahrscheinlich nicht zur Aktivierung der seit Jahrzehnten ungenutzten Bushaltestelle gekommen.
Sinnlose Haltestelle: Bus hält endlich in Münster-Amelsbüren. WDR Studios NRW. 28.04.2025. 00:46 Min.. Verfügbar bis 28.04.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Bezirksvertretung Münster-Hiltrup
- Stadt Münster
- Stadtwerke Münster
- Anwohnerin Silke Neugebauer