Offenbar Wolfssichtung in Holzwickede | Kurzvideo 00:16 Min. Verfügbar bis 10.04.2027

Immer mehr Wolfssichtungen in NRW

Stand: 10.04.2025, 13:16 Uhr

Immer wieder werden in NRW Wölfe gesichtet. Das sollte man an das zuständige Landesamt melden. Dafür gibt es eine eigene Homepage.

Von Dirk Planert

"Es war morgens um 6.30 Uhr als mein Sohn aus dem Küchenfenster gesehen hat und da lief ein Tier über das Feld. Ihm war sofort klar, das ist kein Hund und keine Katze. Der Gang war ganz anders". So beschreibt Sabine Faber aus Holzwickede den frühen Morgen des 25. März. Die Frau wohnt mit ihrem Sohn Leon auf einem ehemaligen Bauernhof. Sein Video ist hier oben im Beitrag zu sehen.

Sabine Faber hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) angerufen und wurde auf eine eigens dafür eingerichtete Internetseite verwiesen. An die dort angegebene Mailadresse hat sie den Film geschickt. Seitdem wartet sie auf ein Ergebnis. War es tatsächlich ein Wolf?

LANUK leitet Filme weiter

Das LANUK leitet solche Filme oder Fotos weiter an die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Görlitz. Da sitzen Spezialisten für die Auswertung solcher Wolfsverdachtsbilder. "Die haben gerade so viel zu tun, dass die Auswertungen länger dauern", sagt Birgit Kaiser de Garcia vom LANUK.

Jeder der glaubt einen Wolf gesehen zu haben, solle das beim LANUK melden. Auch unbestätigte Fälle würden sich wie Puzzleteile in ein Bild einfügen. "Wenn möglich machen sie ein Video oder ein Foto. Natürlich ohne sich in Gefahr zu bringen". Auf der eigens eingerichteten Internetseite werden die bestätigten Sichtungen vom LANUK in eine Tabelle eingetragen, für jedermann sichtbar.

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"Wenn jemand den Verdacht hat, Losungen zu sehen (Wolfskot), dann bitte ebenfalls das LANUK informieren, wir schicken dann Leute vom Wolfsmonitoring raus", sagt Kaiser de Garcia. Wolflosung sei daran zu erkennen, dass Knochen und Haare von Beutetieren darin zu sehen seien. Hundekot habe das nicht.

Das LANUK selbst sucht nur in Ausnahmefällen nach Losungen. Zum Beispiel vor 14 Tagen in Schermbeck im Kreis Wesel. Eine dort heimisch gewordene Wölfin sei abgetaucht, erzählt Kaiser de Garcia. Weil sie nicht mehr gesehen wurde, habe man Losung gesucht, aber nichts gefunden. Mehr Risse von Schafen oder anderen Nutztieren habe es trotz der vielen Sichtungen aber nicht gegeben.

Keine aktuellen Zahlen für Wolfspopulation in NRW

Aktuelle Zahlen über den Wolfsbestand in NRW ließen sich trotz des Monitorings nicht nennen. Im Frühjahr ziehen die männlichen Jungwölfe los, um sich ein eigenes Revier und ein Weibchen zu suchen. Daher können mehrere Sichtungen in unterschiedlichen Gegenden auf einen Wolf zurückgehen.

Letzte verlässliche Zahlen stammen vom DBBW. Im Abschlussbericht für 2023/2024 schreiben die Wolfsexperten von 209 Wolfsrudeln und 46 territorialen Paaren sowie 19 bestätigten Einzeltieren in Deutschland. Die letzte vom LANUK bestätigte Sichtung war am 25.03.25 in Soest.

Das LANUK hatte ein Video bekommen. Danach gab es fast täglich weitere Sichtungen. Die Bestätigungen lassen noch auf sich warten. Die Experten beim DBBW kommen kaum noch hinterher.

Unsere Quellen:

  • LANUK NRW
  • DBBW
  • Sabine Faber, Holwickede

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