Mehr Regen: Können Osterfeuer doch stattfinden? 

Stand: 15.04.2025, 21:32 Uhr

In vielen Orten in NRW standen die Osterfeuer auf der Kippe. Doch jetzt mit dem Regen gibt es Hoffnung auf schöne Osterfeuer.

Von Moritz Börner und Vanessa Kockegei

Osterfeuer sind jedes Jahr am Samstag vor Ostern ein beliebter Treffpunkt, besonders auf dem Land. Bei einer Bratwurst oder einem Bier mit Nachbarn, Freunden oder der Familie in die lodernden Flammen schauen - das hat Tradition. Meter hoch werden Holz, Grünzeug und Laub dafür aufgestapelt und dann abends in einem großen Feuer abgebrannt.

Hohe Waldbrandgefahr wegen Trockenheit?

Doch wegen der anhaltenden Trockenheit befürchteten Anhänger der Osterfeuer in den vergangenen Wochen, dass in diesem Jahr keine Feuer angezündet werden dürfen. Noch in der vergangenen Woche war die Waldbrandgefahr auf die Stufen drei und vier gestiegen. 

Entwarnung nach Regenfällen

Am Dienstag kam die gute Nachricht zunächst für das Bergische Land: Dort sind die Osterfeuer nach aktuellem Stand (15.4.) fast überall erlaubt, wenn auch mit unterschiedlichen Auflagen. Lediglich Morsbach im Oberbergischen hatte bereits in der vergangenen Woche die Osterfeuer wegen der langen Trockenperiode untersagt.

Womöglich fiel diese Entscheidung zu früh. Zumindest haben die zwölf anderen Gemeinden im Oberbergischen Kreis am Dienstag gemeinsam entschieden, die Osterfeuer zu erlauben. Gut möglich, dass das Verbot in Morsbach doch noch kippt, wenn es auch dort genügend regnet.

Waldbrandgefahr geht zurück

"Das ist eine schöne Botschaft vor Ostern." Dietmar Persian, Bürgermeister Hückeswagen

"Der Waldbrandgefahrenindex geht zurück, liegt aktuell bei Stufe 2 und er soll auch perspektivisch noch weiter sinken. Weil auch noch ein bisschen Regen angesagt ist", begründet der Bürgermeister von Hückeswagen, Dietmar Persian die positive Entscheidung.

Vorbereitungen laufen seit Wochen

Osterfeuer-Vorbereitungen in Hückeswagen | Bildquelle: WDR/Vanessa Kockegei

In Hückeswagen nahe der Bevertalsperre war die Freude darüber groß: Dirk Archut und rund 30 weitere Helfer aus der Umgebung organisieren das größte Osterfeuer der Stadt in Großberghausen. Seit Wochen schon liefern sie fleißig Holz mit Traktoren an und schütten es auf.

Nun haben sie die Gewissheit, dass sich die Arbeit auch gelohnt hat. "Wir machen seit über 30 Jahren das Osterfeuer und es ist noch nie abgesagt worden. Sonst hätten wir auch ein kleines Problem, dann hätten wir ein Mittsommerfeuer machen müssen", lacht Dirk Archut mit Blick auf den riesigen Berg aus Holz neben sich.

Dennoch mahnen die Ordnungsämter zur Vorsicht: Die Feuer sollten möglichst klein gehalten werden, die Abstände von 100 Metern zum Waldrand oder zur Wohnbebauung eingehalten werden und Löschmittel sollten bereitstehen.

"Die Enttäuschung wäre schon groß" 

Auch in Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein, wo die Dorfjugend schon wochenlang Äste gestapelt hatte, war über eine Absage nachgedacht worden. "Die Enttäuschung wäre schon groß", erzählt Lea von der Dorfjugend, "vor allem bei denen, die acht Wochen mitgearbeitet haben, da steckt halt schon viel Arbeit hinter." 

Die Stadt will am Donnerstag endgültig entscheiden. In Attendorn im Sauerland soll die Entscheidung am Mittwoch fallen, ob die Osterfeuer angezündet werden dürfen. 

Mehr Niederschlag erwartet 

Überall gibt es jetzt Hoffnung. Die Waldbrandgefahr ist deutlich zurückgegangen, nachdem es gestern relativ viel geregnet hat. Laut Deutschem Wetterdienst ist die Waldbrandgefahr NRW - weit auf Stufe 2 gesunken, und das bedeutet geringe Gefahr. 

Unsere Quellen:

  • Deutscher Wetterdienst
  • Stadt Berleburg
  • Stadt Attendorn
  • Stadt Hückeswagen

Über dieses Thema berichtete der WDR auch am 14.04. um 18 Uhr in der Sendung "Tag um Sechs" auf WDR 3 und WDR 4.