An der Stelle des Tatorts sind auch am Montag noch Blutspuren auf dem Bürgersteig zu sehen. Die Hintergründe der Tat im Duisburger Stadtteil Meiderich sind aber nach wie vor unklar. Dem Tatverdächtigen wird versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Gegen 15 Uhr am Samstag soll der mutmaßliche Täter, ein 37-Jähriger, einem 51-Jährigen in die Brust gestochen haben. Mit einem einzelnen Stich trifft er Lunge und Herz. Ein Zeuge leistet vor Ort erste Hilfe. Zwei weitere Zeugen verfolgen den mutmaßlichen Täter und sorgen dafür, dass die Polizei ihn wenig später festnehmen kann.
Staatanwaltschaft Duisburg hat Ermittlungen aufgenommen
"Zu den Hintergründen der Tat können wir noch nicht viel sagen. Wir wissen nicht, ob sich Täter und Opfer kannten, aber wir haben direkt umfangreiche Ermittlungen eingeleitet", sagt der Duisburger Staatsanwalt Martin Mende. Das Opfer sei lange intensivmedizinisch behandelt worden und habe eine schwere Operation am offenen Herzen hinter sich. Ob der Mann überlebt, sei aber immer noch unklar.
Verunsicherung in Duisburg-Meiderich
In Meiderich sorgt der Messerangriff für Verunsicherung. Direkt neben dem Tatort hat Veronika Pelz Ihren Laden für Orthopädische Schuhtechnik. "Das ist schon ein bisschen beängstigend, dass es so nah kommt. Bisher hatte ich mit sowas noch nie zu tun. Aber richtig Angst habe ich nun auch nicht", sagt die 40-Jährige.
Immer wieder sorgte der Stadtteil in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. Zuletzt im Oktober 2024, weil eine Gruppe Jugendlicher mehrfach in Ladengeschäfte eingebrochen war und sich Einzelhändler nicht mehr sicher fühlten. "Wir konnten mittlerweile 17 Tatverdächtige im Alter von 14 bis 20 Jahren identifizieren und es gab sechs Festnahmen. Seitdem hat sich die Lage deutlich verbessert", sagt Julia Tekock von der Duisburger Polizei.
Polizei Duisburg setzt auf mehr Präsenz und Prävention
Insgesamt sei man mit deutlich mehr Polizeipräsenz vor Ort im Stadtteil Meiderich. Außerdem setze man mit Kursen, beispielsweise an Schulen zum Thema Messergewalt, zusätzlich auf Prävention. "In den vergangen Monaten stellen wir eine leicht positive Tendenz fest. Die Zahl der Straftaten geht gerade zurück. Wenn man auch klar sagen muss, dass die Zahlen von 2023 auf 2024 deutlich angestiegen sind." Der aktuelle Messerangriff hätte überall passieren können, sagt sie. Das habe nichts mit dem Stadtteil zu tun.
Unsere Quellen:
- Polizei Duisburg
- Staatswanwaltschaft Duisburg
- Reporterin vor Ort