Polizeikontrollen gegen Messergewalt in Wuppertal und Solingen 

Stand: 25.10.2024, 20:50 Uhr

14 Tage verstärkte Polizeikontrollen. Das Ziel: Der Kampf gegen die gestiegene Zahl der Gewalt- und Messertaten.

Für Wuppertaler war es schon sichtbar: 14 Tage lang sah man vermehrt Autos am Straßenrand, deren Fahrer von Polizisten kontrolliert wurden. Auch in Solingen mehr Aktivitäten dieser Art. Alles unter der Bezeichnung: "Strategische Fahndung".

Eine Kontrolle | Bildquelle: WDR

"Das ist ein Unterbegriff aus dem Polizeigesetz", sagt der Wuppertaler Polizeipräsident Markus Röhrl. "Damit ist gemeint, dass Personen verdachtsunabhängig angehalten und angesprochen werden und im Zweifelsfalle auch durchsucht werden können. Das gilt auch für Fahrzeuge." Möglich sind solche Sicht- und Anhaltekontrollen ohne konkreten Verdacht auf Basis des Polizeigesetzes.

1000 Kontrollen - Haftbefehle vollstreckt

Diesmal brachten die aus Sicht der Polizei großen Erfolg: Zehn Messer wurden beschlagnahmt, dazu ein Schlagring und ein Kubota, das ist eine Nahkampfstichwaffe. "Bei insgesamt 1.000 Kontrollen konnten auch 14 ausstehende Haftbefehle vollstreckt werden.

Nicht automatisch im Visier 

Laut Röhrl ist die Haupt-Tätergruppe bei der Messer- und Straßenkriminalität männlich, jung und besitzt keinen deutschen Pass. Das bedeute aber nicht, dass Menschen mit "entsprechendem" Aussehen automatisch im Visier der Polizei seien.

"Nein, natürlich nicht. So einfach ist es nicht. Die Beamtinnen und Beamten haben aufgrund ihrer Erfahrung ein gutes Gespür dafür, bei wem sie gegebenenfalls fündig werden können. Dazu zählt beispielsweise das Gruppenverhalten von bestimmten Leuten." Dazu gehöre vor allem eine Gruppe von Männern, die der Polizei als Mehrfach- und Intensivtäter gut bekannt seien. 

 Keine einmalige Sache

Die "Strategische Fahndung" wird es wieder geben. Das steht fest. Und zwar so lange, bis die Zahlen im Bereich der Gewaltrkriminalität wieder sinken. Markus Röhrl: "Wir machen noch mehr: Präsenzkonzepte beispielsweise. Und intensive Ermittlungen im Hintergrund. All das wird wieder aufgelegt werden. Natürlich unangekündigt, damit sich keiner darauf vorbereiten kann." 

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.10.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Bergisches Land und im Radio auf WDR 2.