Rückholmission gestartet | Kurzvideo

00:22 Min. Verfügbar bis 15.03.2027

Gestrandet auf der ISS: Rückholmission gestartet

Stand: 15.03.2025, 13:29 Uhr

Aus geplanten acht Tagen wurden neun Monate. Nun ist eine Rückflug-Raumkapsel unterwegs, um zwei Astronauten aus dem All zu holen.

Normalerweise wartet man auf den Bus oder die Bahn, um zu seinem Ziel zu kommen. Eine Verspätung ist dabei oft ärgerlich. So ähnlich geht es gerade auch den US-Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore. Allerdings verspätet sich ihr Transport keine zehn Minuten, sondern fast zehn Monate.

Anfang Juni letzten Jahres ging es für die US-Astronauten los. Acht Tage sollten sie auf der International Space Station, kurz ISS, bleiben, die sich in einer Umlaufbauhn 400 Kilometer über der Erde befindet.

Die Heimkehr rückt näher

Der Start der SpaceX Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida

Der Start der SpaceX Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center

Jetzt ist eine Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk zu einer Rückholmission für die zwei auf der ISS festsitzenden Astronauten gestartet. Die Falcon-9-Rakete hob am Samstag um 00.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom US-Weltraumbahnhof Kennedy Space Center in Florida ab.

Im Rahmen der Mission Crew 10, an der auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa beteiligt ist, sollen auch die beiden US-Astronautinnen Nicole Ayers und Anne McClain, der russische Kosmonauten Kirill Peskow und der Japaner Takuya Onishi zur ISS gebracht werden. 

Der Start der Mission war eigentlich schon für Mittwoch geplant, wegen technischer Probleme musste er aber verschoben worden.

Warum stecken die Astronauten auf der ISS fest?

Die Astronauten auf der ISS posieren für ein Team-Foto

Die Astronauten auf der ISS posieren für ein Team-Foto

Auf dem Hinflug im Juni überhitzten einige Triebwerke und fielen aus, das Gas Helium trat durch Lecks aus. Wegen Sicherheitsbedenken entscheiden NASA-Verantwortliche, die beiden Astronauten auf der Raumstation zu lassen.

Das Raumschiff des US-Konzerns Boeing kehrte also ohne Besatzung zurück - ursprünglich hätten die Astronauten bereits im Juni zurück zur Erde fliegen sollen. Doch seitdem sitzen die beiden Astronauten auf der ISS fest und warten auf eine Rückfluggelegenheit.

Vorwürfe von Trump und Musk

Das Schicksal der auf der ISS gestrandeten Astronauten stand zuletzt auch im Zentrum eines politischen Streits, nachdem US-Präsident Donald Trump und sein enger Berater Elon Musk der Vorgängerregierung unter Präsident Joe Biden vorgeworfen hatten, die beiden aus "politischen Gründen" im Stich gelassen und Pläne für eine frühere Rückkehr abgelehnt zu haben.

Donald Trump, Elon Musk und sein Sohn X Æ A-Xii vor dem Weißen Haus

Donald Trump, Elon Musk und sein Sohn X Æ A-Xii vor dem Weißen Haus

Die Äußerungen lösten in der Raumfahrtgemeinschaft Empörung aus, zumal Musk keine Einzelheiten nannte. Trump sorgte für Stirnrunzeln, als er Williams als "die Frau mit den wilden Haaren" bezeichnete und über die persönliche Dynamik zwischen ihr und ihrem Kollegen spekulierte. "Sie wurden dort oben zurückgelassen. Ich hoffe, sie mögen sich gegenseitig, vielleicht lieben sie sich, ich weiß es nicht."

Die Rückkehr der beiden Astronauten zur Erde ist nach Angaben der Nasa frühestens am kommenden Mittwoch möglich.

Unsere Quelle:

  • Nachrichtenagentur AFP

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