Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Europa-Gebäude

Europa hat gewählt – und jetzt?

Europa hat gewählt und die politische Mitte behält die Mehrheit. Dennoch, die Verhältnisse haben sich deutlich verändert. Das EU-Parlament rückt nach rechts. In Deutschland ist die AfD nach der CDU die zweitstärkste Kraft. In Frankreich, Italien und Österreich etwa gewinnen Rechts-Außen-Parteien die Wahl. Wie sehen Sie auf diese Europawahl? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

In Frankreich zieht Präsident Emmanuel Macron, dessen Bündnis nur etwa halb so viele Stimmen erhält wie das Rechte Rassemblement National mit Marine Le Pen, die Notbremse und ruft Neuwahlen aus.

In Deutschland wird die Union stärkste Kraft, trotzdem ist es ihr zweitschlechtestes Ergebnis bei einer Europawahl. SPD und FDP verlieren leicht. Die Grünen verlieren stark, vor allem auch bei jungen Wählern. Zu den Wahl-Gewinnern dieser Europawahl gehören die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht: die AfD wird zweitstärkste Kraft; das Bündnis Sahra Wagenknecht schafft aus dem Stand gut sechs Prozent. Die Linke dagegen verliert viele Stimmen. Was beim Blick auf die Deutschlandkarte auffällt, in den östlichen Bundesländer ist die AfD bis auf ganz wenige Ausnahmen die stärkste Kraft.

In Deutschland war die Wahlbeteiligung mit 64,8 Prozent so hoch wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Insgesamt bleiben die konservativen Parteien der EVP-Fraktion die stärkste Kraft im neuen Europa-Parlament. Die sozialdemokratischen Parteien verlieren leicht, Grüne und Liberale stark. Die Fraktionen am rechten Rand, EKR und ID legen stark zu, ebenso die – noch zumindest – Fraktionslosen, zu denen aktuell auch die Abgeordneten der AfD gehören. Damit gibt es im neuen Parlament mehr Nationalisten und Europakritiker, es ist ein deutlicher Rechtsruck. Damit stellt sich die Frage, wie sich die Politik der EU in den kommenden Jahren verändern wird.

Überrascht Sie das Wahlergebnis? Was bedeutet der Wahlausgang für Europa? Was erhoffen Sie sich von diesem Ausgang der Wahl – oder was befürchten Sie nun? Wie sehr haben Sie am Sonntag mitgefiebert? Oder waren Sie so skeptisch gegenüber der EU, dass Sie gar nicht gewählt haben? Was war für Sie wahlentscheidend?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Helga Schmidt, Leiterin des WDR-Studios in Brüssel

Redaktion: Chris Hulin und Valentina Dobrosavljević

Europa hat gewählt – und jetzt?

WDR 5 Tagesgespräch 10.06.2024 46:43 Min. Verfügbar bis 10.06.2025 WDR 5


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