Kunden- und Rabattkarten liegen voll im Trend. Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland nutzen laut Unternehmensangaben Payback. Etwa 20 Millionen das Bonusprogramm vom Konkurrenten Deutschlandcard. Doch 2025 ändert sich da einiges.
Was ändert sich im nächsten Jahr?
Die Supermarkt-Kette Rewe und der Discounter Penny beenden die Zusammenarbeit mit Payback zum Jahresende. Bedeutet, dass ab Sonntag, 29.12.2024 bei Rewe und Penny keine Payback-Punkte mehr gesammelt oder eingelöst werden können.
Rewe begründet das damit, dass sie zum Jahreswechsel ein eigenes Kundenbindungsprogramm starten wollen. Dafür stößt aber die Edeka-Gruppe zusammen mit Netto und Marktkauf bei Payback dazu. Die waren bisher beim Konkurrenzanbieter Deutschlandcard.
Außerdem startet im Laufe des nächsten Jahres eine Kooperation zwischen Payback und den Sparkassen. Die meisten Sparkassen wollen auch an dem Programm teilnehmen. Konkret sieht das so aus, dass Sparkassen-Kunden automatisch Payback-Punkte sammeln können, wenn sie mit ihrer Girokarte zahlen. Dazu müssen sie die Payback-Funktion auf ihrer Karte vorher freizuschalten und sich bewusst dafür entscheiden.
Was haben die Sparkassen davon?
Die Sparkassen wollen ihre Girokarte als Zahlungsmittel attraktiver machen und sich einen neuen Kundenkreis erschließen. Die Idee dabei ist, dass die Kunden dann mit einer Karte, also mit der Girokarte, bezahlen und Punkte sammeln können. Das geht natürlich nur bei Partnern und Händlern, die an dem Programm teilnehmen.
Viele Details sind aber noch offen. Zum Beispiel, ob und wie viele Punkte es für eine Kontoeröffnung gibt.
Was passiert mit meinen Punkten?
Die Punkte, die mit der Deutschlandcard bei Edeka gesammelt wurden, verfallen nicht. Bei Edeka können sie aber nur noch bis Ende Februar 2025 gesammelt und eingelöst werden. Die Punkte bleiben zwar weiterhin gültig, aber sie können dann nicht mehr bei Edeka eingelöst werden. Das geht dann nur noch bei anderen Partnern von Deutschlandcard.
Bei Payback funktioniert das ähnlich. Wenn ein Händler das Bonusprogramm verlässt, sind die Punkte nicht verloren. In der Regel bleiben sie drei Jahre gültig. Damit soll Kunden ausreichend Zeit gegeben werden, sie bei einem der verbliebenen Partner einzulösen.
Wie funktionieren die Bonusprogramme?
Das Prinzip ist relativ einfach: Wer bei Payback oder Deutschlandcard Mitglied ist, kann Punkte sammeln. Das funktioniert zum Beispiel über eine Plastikkarte oder eine App. Für 2 Euro Umsatz gibt es einen Sammelpunkt.
Bei Sonderaktionen und mit speziellen Coupons lassen sich nochmal Extrapunkte sammeln. So können die Punkte vervielfacht werden. Wer eine Mindestpunktzahl zusammen hat, kann die Punkte einlösen.
Je nach Programm können Kunden die Punkte zum Beispiel mit ihrem Einkauf verrechnen, sie in Einkaufsgutscheine tauschen oder damit im Prämienshop der Kartenanbieter Prämien wie Töpfe oder Besteck kaufen.
Wie viel kann ich mit den Punkten sparen?
"Das lässt sich pauschal schwer sagen und ist umstritten", sagt Ute Schyns aus der WDR-Wirtschaftsredaktion. Das hänge davon ab, wie ich die Karte im Alltag nutze. "Verbraucherschützer halten die Ersparnis aber für überschaubar. Und: Es ist auch gar nicht so klar, ob sich die Angebote aus den Prämienshops wirklich immer lohnen und man da ein Schnäppchen macht. Da sollte man auch die Preise bei anderen Anbietern vergleichen."
Die Kritik an vielen Bonusprogrammen ist auch, dass die Nutzer oft viele Daten über sich und ihr Einkaufsverhalten Preis geben. Das lässt sich gezielter für Werbung nutzen, Dadurch werden wir als Kunden manipulierbarer, warnt Christine Steffen von der Verbraucherzentrale NRW: "Am Ende werde ich verleitet mehr zu kaufen oder Dinge zu kaufen, die ich nicht wirklich brauche. Und da ist der Preisvorteil natürlich futsch."
Ihr Fazit: "Den eigentlichen Nutzen haben die Unternehmen, die für die Daten, die sie von den Nutzern erhalten, bares Geld bekommen. Am Ende zahlen Nutzer somit auch mit ihren Daten."
Unsere Quellen:
- WDR Wirtschaftsredaktion
- Verbraucherzentrale NRW
Über dieses Thema berichteten wir am 18.12.2024 auch im WDR-Hörfunk: WDR 5 Morgenecho ab 8.05 Uhr