In einem Kondolenzbuch in der evangelischen Kirche haben schon viele Menschen ihre Trauer niedergeschrieben - sprechen möchten aber die meisten nicht darüber. Es fehlen die Worte angesichts solch einer Tat.
Auch die Vereine müssen das Verbrechen verarbeiten
Das Verbrechen zu verarbeiten - das ist auch für die Vereine in Freudenberg jetzt eine immens schwierige Aufgabe. Denn Luise und ihre Familie kennen hier sehr viele.
"Das hat uns als Verein sehr betroffen gemacht, weil es viele persönliche Verbindungen gibt", sagt Christian Janusch vom Verein SV Fortuna. "Es gibt viele Bekannte, viele Freunde. Besonders betroffen ist unsere C-Junioren Mannschaft, weil es Klassenkameraden von Luise waren."
Eigene Gefühle klar benennen
Sabine Prüser ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Sie weiß, dass die Tat viele belastet - deshalb sollten Eltern offen mit ihren Kindern darüber sprechen und ihre eigenen Gefühle klar benennen.
Dass dieses Verbrechen mutmaßlich von zwei Kindern an einem Kind verübt wurde, macht aber auch die Expertin fassungslos.
"Das ist eine Information, die einem den Boden unter den Füßen wegreißen kann und einem die Sprache verschlagen kann, weil das eine ganz neue Dimension, über die man nicht nachdenken möchte, aufwirft. Ich finde wichtig, genau dieses so zu benennen", sagt sie.
Bürgermeisterin ist erschüttert
Auch die Bürgermeisterin der Stadt Freudenberg, Nicole Reschke, ist zutiefst erschüttert. "Es herrscht eine große Sprachlosigkeit", sagt sie.
Was möglicherweise helfen könnte, sei, mit anderen zu sprechen. Nicht alleine mit den eigenen Gefühlen und den Gedanken bleiben, um das Ganze irgendwie aufarbeiten zu können, so Nicole Reschke.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 15.03.2023 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Südwestfalen und im Hörfunk auf WDR2.