Supermarkt-Parkplätze für Anwohner in Dortmund gegen Parkplatznot

Autofahrer drehen ihre Runden. Nach 18 Uhr kann die Parkplatzsuche im Dortmunder Kreuzviertel zu einem abendfüllenden Programm werden. In dem dicht bebauten Viertel gibt es viel zu wenige Parkplätze für die Anwohner. Die Folge: Wer parken will, stellt sein Auto irgendwann entnervt auf dem Bürgersteig.

Die Grünen kennen das. Das Viertel ist eine Hochburg der Partei. In dem innerstädtischen Wahlbezirk sind sie mit Abstand die stärkste Partei. Deshalb überrascht es nicht, dass sie sich dafür einsetzen, Supermarkt-Parkplätze für Anwohner zu öffnen.

Dortmunder Firma verhandelt mit Supermarktkette

Maximilian Vogt vom Unternehmen "Loyal Parking" steht bereits in Verhandlungen mit Dortmunder Supermärkten. Es soll ein System ohne Schranken sein. "Wer einen Parkplatz für die Nacht buchen möchte, geht einfach mit seinem Handy auf unsere Bezahlseite, gibt dort sein Kennzeichen ein und kann dann den Stellplatz buchen. Die Überwachung machen wir mit Kameras, die die Kennzeichen der Fahrzeuge aufzeichnen".

Das hätte den Vorteil, dass der Nutzer auch nochmal vom Parkplatz runterfahren und später unproblematisch auch wieder dort parken kann.

Test in Düsseldorf seit Juli

Seit Mitte Juli gibt es einen Test in Düsseldorf. Dort haben Discounter wie Lidl und Aldi ihre Stellplätze über Nacht für Anwohner geöffnet. Zum Start standen etwa 190 Parkplätze zur Verfügung. Die Zahl soll aber auf 1.000 erhöht werden.

Das Projekt hat für Anwohner aber mehrere Haken. Die Autos können meist erst nach 18:30 Uhr abgestellt werden und müssen morgens zwischen 6 und 8:30 Uhr wieder weggefahren werden. Nachts und am Sonntag sind die Parkplätze häufig geschlossen. Wer einmal dort geparkt hat, kann den Wagen nicht einfach wieder holen, um zum Beispiel ins Kino zu fahren.

Vier Euro Miete für einen "Overnight Parkplatz" in Dortmund

Vier Euro pro Nacht soll so ein "Overnight Parkplatz" in Dortmund kosten, sagt Maximilian Vogt. Die Parkzeiten sollen nicht ganz so streng gehandhabt werden wie in Düsseldorf. 90 Minuten vor Schließung des Supermarkts wäre parken schon möglich. Morgens müsste der Wagen auch erst bis spätestens 90 Minuten nach Supermarktöffnung verschwinden, so der Dortmunder Unternehmer.

Stadt Dortmund unterstützt die Idee

Andreas Meißner vom Mobilitätsmanagement der Stadt Dortmund unterstützt die Idee, Supermarktparkplätze für Anwohner nutzbar zu machen. Denn in der Innenstadt wird es wegen diverser Umstrukturierungen in den nächsten Jahren noch erheblich weniger Parkplätze. "Der Radschnellweg wird weiter ausgebaut und durch die Umgestaltungen werden überall Stellplätze wegfallen. Wenn es Alternativen geben kann, begrüßen wir das sehr".

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir auch am 19.9. in der Lokalzeit Dortmund.