Nach den Randalen während der Halloween-Nacht in Marl laufen die Ermittlungen weiter. Die Polizei hatte zwölf teils minderjährige Tatverdächtige aus Marl und Dortmund festgenommen. Sie sollen in der Nacht zunächst mit Steinen und Böllern auf Einsatzkräfte der Polizei und Vertreter der Stadt geworfen haben. Außerdem sollen sie sie mit einem mit brennendem Material gefüllten Einkaufwagen angegriffen haben. Als Feuerwehrleute ihre Löscharbeiten begannen, wurden auch sie angegriffen. Alle Beteiligten blieben unverletzt.
Ermittelt wird unter anderem wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und wegen besonders schweren Landfriedensbruchs. Letzteres ist dann der Fall, wenn aus einer Gruppe heraus tumultartig Straftaten begannen werden, erklärte eine Polizeisprecherin.
Im Tatverdacht stehen laut der Polizei Recklinghausen acht Minderjährige, zwei Heranwachsende und zwei junge Erwachsene. Die Polizei fand bei einigen der mutmaßlichen Randalierer Böller, Sturmhauben und Schals. Die Verdächtigen wurden am Freitag nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt beziehungsweise ihren Eltern übergeben, heißt es von der Behörde. Die sichergestellten Gegenstände, darunter auch Handys, werden jetzt ausgewertet. Außerdem werden Bilder und Videos der polizeilichen Videoanlage und des eingesetzten Hubschraubers gesichtet.
Auch Angriff auf Journalist in Marl
Außerdem ermittelt die Polizei gegen eine weitere Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die am Freitag einen Journalisten angegriffen haben sollen. Die Angreifer wollte den Reporter am nächsten Tag daran hindern, von dem Vorfall zu berichten. Dazu beleidigten sie ihn und warfen Steine in seine Richtung, die ihn aber nicht trafen. Er blieb unverletzt. Die Polizei ermittelt in diesem Fall wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen unbekannt.
Mehr Beleuchtung geplant
"Wir verfolgen gemeinsam das Ziel, den jugendlichen Randalierern mit aller Konsequenz aufzuzeigen, dass sie damit nicht durchkommen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und des Bürgermeisters Werner Arndt. Auch er selbst war auch mit Pyrotechnik beworfen worden. Man wolle jetzt Präventionsangebote ausweiten. Außerdem soll aus direkter Konsequenz das Beleuchtungskonzept am Busbahnhof und den angrenzenden Bereichen angepasst werden und mehr Polizeipräsenz vor Ort sein.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung und Interview Polizei Recklinghausen
- Pressemitteilung Stadt Marl
Über dieses Thema berichtet der WDR am 06.11.2024 auch im Radio auf WDR2 in der Lokalzeit für das Rheinland und das Ruhrgebiet.