Bedroht, missbraucht und misshandelt. Für das 12-jährige Mädchen aus Syrien war die Zwangsehe ein Albtraum. Seine Eltern haben es einem damals 20-Jährigen aus Essen versprochen. Die beiden wurden schließlich im Dezember 2021 verheiratet, nach islamischem Recht.
Der junge Essener hat das Mädchen mit nach Essen genommen. Dort kam es zu Vergewaltigungen und Gewalt. Rund anderthalb Jahre lang. Das Mädchen hat sich dann einer Betreuerin anvertraut, so kam der Fall ans Licht. Der junge Mann aus Essen wurde deshalb schon im Sommer zu fünfeinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt.
Angeklagter soll Kinderehe arrangiert haben
Ab Mittwoch sitzt auch der Bruder des jungen Mannes auf der Anklagebank im Essener Landgericht. Der 33-Jährige soll dabei geholfen haben, die Ehe zu arrangieren. Außerdem war er laut Anklage bei der Verlobungsfeier in Syrien dabei und hat auch die Einreise des 12-jährigen Mädchens von Syrien nach Deutschland organisiert. Ihm wird deshalb Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch vorgeworfen.
Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird Ende Januar erwartet.
Unsere Quellen:
- Landgericht Essen