Am frühen Abend waren die ersten Ausläufer einer sogenannten Luftmassengrenze in der Eifel in NRW angekommen. Zunächst sollten Regen und Schneeregen oberhalb von knapp 300 bis 400 Metern in Schnee übergehen, im Laufe des Abends die Schneefallgrenze südlich der Ruhr absinken, sodass vorübergehend bis ins Flachland Schnee fallen kann.
Verschneite Straßen waren unter anderem in Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein zu sehen. Von Schneegestöber berichtete auch Anna Deschke in einer Fernseh-Schalte vom Kahlen Asten. "Es ist im Moment eher noch so ein bisschen Puderzucker, aber es dürfte in nächster Zeit immer mehr werden", so die WDR-Reporterin.
Örtlich kommen dabei in den Höhenlagen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee zusammen. "Von der Eifel bis ins Oberbergische kann es dabei im Verlauf des Abends auch Glätte durch gefrierenden Regen geben", warnte WDR-Meteorologe Jürgen Vogt.
Auswirkungen sind schwer vorherzusagen
Verantwortlich für die Wetterlage ist die sogenannte Luftmassengrenze - mit nasser und warmer Luft im Süden und feuchtkalter Luft über Norddeutschland. Wo genau sich diese in der Nacht und morgen über NRW einrichtet, entscheidet über Regen oder Schneefall.
Die genaue Lage und die örtlichen Auswirkungen einer solchen Luftmassengrenze sind schwer vorherzusagen. "Nur wenige Zehntel Grad Celsius entscheiden darüber, ob es schneit oder einfach nur kalt regnet", erklärt WDR-Meteorologe Vogt. "Deshalb werden in der Nacht und morgen Schneefall und kalter Regen nah beieinander stattfinden."
LKW-Unfall auf A45
Die A45 zwischen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd war in der Nacht stundenlang gesperrt. Dort rutschte ein LKW in den Graben und stellte sich quer über zwei Fahrstreifen. Ein Kleintransporter prallte gegen den LKW. Der Fahrer des LKW wurde leicht verletzt, der Fahrer des Kleintransporters blieb unverletzt. Die Bergungsarbeiten liefen bis in den frühen Morgen, ein Fahrstreifen wurde inzwischen wieder freigegeben.
Neuschnee auch am Donnerstag
Am Donnerstag bildet sich entlang der Luftmassengrenze ein breiter Streifen mit Schneefall. Am Morgen liegt dieser Streifen wahrscheinlich über einem Streifen vom Niederrhein übers Münsterland und Ruhrgebiet bis nach Ostwestfalen-Lippe.
Im Laufe des Vormittags geht der Regen vom südlichen Rheinland bis ins Sauerland dann ebenfalls in Schneefall über. Dabei muss in den Höhenlagen noch einmal bis zu zehn Zentimeter Schnee und verbreitet mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr gerechnet werden.
ADAC: Autofahrer sollen wenn möglich zu Hause bleiben
Der ADAC Nordrhein rief Autofahrer auf, sich rechtzeitig über die Straßenverhältnisse zu informieren. Wer nicht unbedingt mit dem Auto unterwegs sein müsse, solle zu Hause bleiben - und, falls möglich, im Homeoffice arbeiten. Bei Temperaturen um null Grad, Schnee oder Eisglätte greife in Deutschland auch die Winterreifenpflicht, betonte ein Sprecher. Wer trotz extremer Witterungsbedingungen nicht auf die Fahrt verzichten kann, sollte längere Fahrzeiten einplanen.
Neben einer angepassten Geschwindigkeit sei vor allem ein ausreichend großer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wichtig. "Wer ein Gefühl für die veränderten Straßenverhältnisse bekommen möchte, kann eine kurze Bremsprobe durchführen, wenn es die Verkehrssituation gefahrenfrei zulässt", so der ADAC-Sprecher.
Sollte man trotzdem ins Rutschen geraten, seien vier Dinge wichtig: Fuß vom Gaspedal nehmen, auskuppeln, gefühlvoll gegenlenken und bremsen. "Mit ein paar Stundenkilometern weniger lässt sich das Auto oft schon wieder besser kontrollieren", sagt der ADAC-Sprecher.
Unsere Quellen:
- Informationen der WDR-Wetterredaktion
- Tipps des ADAC in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa
- Live-Bericht von WDR-Reporterin Anna Deschke
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 08.01.2024 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde ab 18.45 Uhr.