Beim SV Neptun in Aachen trainieren Jugendliche Leistungssportlerinnen und -sportler das Wasserspringen sechs Tage die Woche jeweils drei Stunden lang.
Der Verein sieht sich in der Verantwortung, ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen und hat deswegen ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt entworfen. "Es gibt zwar keinen 100%-igen Schutz", meint Vorstandsmitglied Tanja Schweig, "aber wir wollen bei dem Thema genau hinsehen und sensibel sein."
Wo sind Risikofelder?
Dafür hat sich der SV Neptun Risikofelder im Verein angeschaut: Etwa die Wettkampfreisen mit Übernachtung oder das Umziehen in den Kabinen.
"Auch der Blick auf eine Siegerehrung hat sich bei mir verändert, da müssen die Sportlerinnen und Sportler nicht unbedingt im Badeanzug stehen. Mit Jogginganzug ist es auch prima", erklärt Schweig. Und Trainer Hamid Basmi ergänzt: "So ein Konzept macht mir die Arbeit leichter. Die Regeln klären, was erlaubt ist und was nicht, zum Beispiel bei einer Hilfestellung."
Dass ein Trainer zu schnell unter Verdacht steht, findet Hamid Basmi nicht. Selber aufmerksam zu sein findet er wichtig. "Wenn ich mit meinen Sportlern und Sportlerinnen unterwegs bin, finde ich schon, dass man mit den Kindern heutzutage ein bisschen vorsichtiger umgehen soll. Das finde ich gar nicht so schlecht, dass alle bisschen vorsichtiger geworden sind."
Kinderschutz trifft Ehrenamt
Geschulte Ansprechpartnerinnen und -partner im Verein können bei Problemen helfen oder auch schneller Hinweise erkennen.
Sabine Rommel hofft, noch mehr Vereine für das Thema zu sensibilisieren.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- SV Neptun Aachen
- Sabine Rommel, Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt der Städteregion Aachen