Zweijährige Haftstrafe für tödliche Raserfahrt auf der A 44

Stand: 19.11.2024, 20:30 Uhr

Ein Mann musste sich heute erneut vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten. Im März 2023 verursachte er einen tödlichen Unfall.

In einem ersten Prozess war der Mann im Juni zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Er wurde damals nicht wegen fahrlässiger Tötung, sondern wegen fahrlässiger Trunkenheitsfahrt und Fahrens ohne Führeschein verurteilt.

Gericht: Fahrlässige Tötung

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angehörigen des getöteten Familienvaters hatten als Nebenkläger Berufung eingelegt. Sie wollten damit das aus ihrer Sicht "zu milde" erste Urteil anfechten.

Mit Erfolg: heute wurde der zweifache Vater aus Krefeld vom Landgericht Düsseldorf wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Verkehrsgefährdung und vorsätzlichen Fahrens ohne Führerschein verurteilt. Das Landgericht verhängte eine zweijährige Haftstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Großes Maß an Pflichtverletzung

Der vorsitzende Richter sprach von einem großen Maß an Pflichtverletzung. Der angeklagte Mann hatte seinen Führerschein bereits drei Jahre zuvor wegen "Trunkenheit im Verkehr" verloren und wurde bereits zwei Mal wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Führerschein verurteilt.

Der Angeklagte hat sich auch heute wieder direkt an die Witwe des Opfers gewendet und zugegeben, an dem Abend angetrunken und ohne Führerschein gefahren zu sein. "Es tut mir unendlich leid, ich habe das nicht gewollt", betonte der 47-Jährige. Es sei damals der Todestag seiner Mutter und er auf dem Weg zu ihrem Grab gewesen.

Unfallopfer war auf dem Heimweg

"Mein Mann wollte von Krefeld aus nach Hause – vom Fußballtraining", hatte seine 35-jährige Witwe ausgesagt. Sie sorgt jetzt alleine für ihren inzwischen fünfjährigen Sohn. Aus Geldmangel müsse sie die Wohnung aufgeben und zunächst wieder bei ihren Eltern einziehen, sagt ihr Anwalt. Das Unfallopfer hatte damals nach dem Aufprall die Kontrolle über das Auto verloren. Er knallte mit seinem Wagen in eine Leitplanke und kam erst 200 Meter weiter zum Stehen. Der 33-jährige Düsseldorfer starb noch am Unfallort.

Unsere Quellen:

  • Landgericht Düsseldorf

Über dieses Thema berichtet der WDR am 20.11.2024 auch im Radio auf WDR2.