Die Karte bildet die Grenzen des Erzbistums Köln ab. Dort sind Städte und Gemeinden markiert, in denen zwischen 1945 und 2023 sexueller Missbrauch an Minderjährigen und Schutzbefohlenen stattfand.
Insgesamt 44 Tatorte in allen Teilen des Erzbistums sind eingezeichnet - darunter neben Köln, Bonn und Düsseldorf etwa Erkrath, Euskirchen, Radevormwald oder Wermelskirchen.
Täter oft mit Kirchenamt
Täter sind mutmaßlich Mitarbeitende der katholischen Kirche wie Priester, Haupt- und Ehrenamtliche sowie Ordensmitarbeitende, so der Betroffenenbeirat.
Die Karte des Betroffenenbeirats im größten deutschen Bistum berücksichtigt den Angaben nach alle Fälle, in denen Mitarbeitende der katholischen Kirche staatlich oder kirchenrechtlich verurteilt wurden oder Beschäftigte ihre Tat eingestanden haben.
Zudem seien jene Fälle einbezogen worden, bei der die von der Kirche eingesetzte Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) die Vorwürfe als plausibel eingestuft hat.
In einigen Kommunen mehr als einen Missbrauchsfall
Insgesamt beträgt die Zahl der Orte des Missbrauchs 44. Auf der Karte wird jede Kommune nur einmal aufgeführt, auch wenn es dort mehrere Taten gegeben haben soll. Als Quelle für die Ortsnamen gibt der Betroffenenbeirat die "Interventionsstelle" des Erzbistums Köln an. Sie habe die Namen zur Verfügung gestellt.
Mit der Veröffentlichung der Karte will der Betroffenenbeirat deutlich machen, dass die Fälle sexualisierter Gewalt keine Einzelfälle sind, sondern dass die Taten nahezu flächendeckend passiert sind.
Quellen:
- WDR-Reporter
- epd
- KNA
- Betroffenenbeirat Erzbistum Köln
Über dieses Thema berichten wir am 11.06.2024 auch in der Lokalzeit aus Köln auf WDR 2.