Ungebetener Gast: Ratte nistet sich in Duisburger Wohnung ein Lokalzeit aus Duisburg 14.04.2025 03:15 Min. Verfügbar bis 14.04.2027 WDR Von Laura Kasprowiak

Ungebetener Gast: Ratte nistet sich in Duisburger Wohnung ein

Stand: 15.04.2025, 06:00 Uhr

Ein Ehepaar aus Duisburg-Homberg hat tagelang eine Ratte in der Wohnung gesucht und dafür auch die Küche auseinandergenommen.

Von Laura Kasprowiak

Wenn die Eheleute Christine und Hartmut Weigel schliefen, kam die Ratte aus ihrem Versteck und kletterte flink Schränke hoch. Immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Das dokumentieren die schwarz-weißen Aufnahmen von Hartmut Weigel. Er hatte eine Wildtierkamera aufgestellt. Die hat immer dann ausgelöst, sobald sich etwas vor der Linse bewegte.

"Rudi" im Versteck unterm Kühlschrank

Zunächst wollten die Weigels "Rudi", wie sie den unerwünschten Mitbewohner genannt hatten, mit einer Lebendfalle fangen. Keine Chance. Weder Nutella noch Käse konnte Rudi locken. Erst als Hartmut Weigel die Küche auseinander nahm, konnte das Nagetier aus seinem Versteck unter dem Kühlschrank verscheucht werden. "Dort hatte es sich Rudi unter dem Motorblock eingenistet", erzählt der Duisburger schmunzelnd.

Mit der Brötchentüte in die Wohnung

In diesem Stoffbeutel "schmuggelte" sich Ratte Rudi in die Wohnung | Bildquelle: WDR

Aber wie konnte Rudi überhaupt in die Wohnung in der zweiten Etage des Mehrfamilienhauses gelangen? Das, was jetzt kommt, klingt fast wie aus einem Pixar-Film: Hartmut Weigel kauft an einem Samstagmorgen Brötchen beim Bäcker und packt sie in einen Stoffbeutel.

Plötzlich fällt ihm ein, dass er noch etwas im Supermarkt besorgen muss und stellt den Beutel in den Hausflur. Nach 15 Minuten kehrt er zurück, schnappt sich den Beutel und geht in die Wohnung. "Doch als meine Frau in die Brötchentüte greifen wollte, fängt sie plötzlich an zu schreien. Da war tatsächlich eine Ratte drin." Offenbar hatte sich Rudi im Hausflur auf die Brötchen gestürzt und war dann im Beutel in die Wohnung getragen worden. 

Rattenplage in Duisburg-Homberg?

Hartmut Weigel ist nicht der Einzige in Homburg, der gegen Ratten kämpft | Bildquelle: WDR

Doch das Problem betrifft offenbar den ganzen Bismarckplatz in Duisburg-Homberg. "Nachts huschen Ratten hier über den Platz und auch im Biergarten sind uns schon welche über die Füße gelaufen", berichtet ein Nachbar. Das scheint wenig verwunderlich, denn ein paar Meter weiter quellen die Mülltonnen von einem Gastronom über.

Auch Tauben scheinen sich hier wohl zu fühlen. "Das deutet darauf hin, dass die hier gefüttert werden und das bedeutet natürlich auch immer Nahrung für die Ratten", erklärt Schädlingsbekämpfer Benjamin Keßner. Der Müll müsse dringend in abgeschlossene Behälter und es sei wichtig, die Hausfassaden zu kontrollieren, ob sich dort Löcher oder Risse befinden, wo Ratten reinkriechen können. 

Andere Stadt, gleiches Problem

Wo Menschen leben, da leben auch Ratten. Immer wieder machen die Bewohner einer Wohnsiedlung in Nähe des Hückelhovener Gymnasiums Bekanntschaft mit den Ratten. Einfach eklig sei das, sagen die Betroffenen.

Die Bekämpfung ist Aufgabe der Hauseigentümer. Aber mittlerweile hilft die Stadt Hückelhoven: Über die Internetseite kann ein Schädlingsbekämpfer kostenlos beauftragt werden. Und das wird rege genutzt. Jetzt hofft man, dass die Rattenplage bald beendet ist.

Ratten als Spiegel der Stadthygiene

Durch zunehmende Urbanisierung und milde Winter breiten sich Ratten in vielen Städten stärker aus. Die meisten Stadtratten leben nicht auf Straßen, sondern in der Kanalisation und sind exzellente Kletterer und Schwimmer.

Sie sind extrem intelligent, sozial und passen sich schnell an neue Lebensräume und Gefahren an. Allerdings übertragen sie Krankheiten wie Salmonellen - vor allem über Urin, Kot oder kontaminierte Lebensmittel. Ratten gelten als Spiegel der Stadthygiene. 

Unsere Quellen:

  • Interview mit Ehepaar Weigel
  • Interview mit Schädlingsbekämpfer Benjamin Keßner
  • Stadt Hückelhoven