Nach dem tödlichen Polizeischuss auf eine 35-jährige Frau in Gangelt im Oktober 2024 dauern die Ermittlungen weiterhin an. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich bereits für November 2024 angekündigt, Ergebnisse der Ermittlungen bekannt zu geben.
Laut Staatsanwaltschaft fehlen jedoch noch mehrere Gutachten, unter anderem eines aus der Rechtsmedizin, wo nach dem Vorfall eine Obduktion in Auftrag gegeben worden war. Außerdem werde eine Rechtfertigung des Beamten geprüft, der geschossen hatte.
Politik beschäftigt sich jetzt auch mit dem Fall
Die SPD-Abgeordnete Christina Kampmann stellte dazu eine kleine Anfrage an die Landesregierung. Das NRW-Justizministerium hat nun bis Ende der kommenden Woche Zeit, die Fragen zu den Vorgängen in Gangelt zu beantworten.
Schuss offenbar nach Bedrohung
Die 35-jährige Frau war Mitte Oktober in Gangelt im Kreis Heinsberg durch einen Polizeischuss ums Leben gekommen. Der Vorfall hatte sich an einem Montagabend gegen 20 Uhr bei einem Polizeieinsatz in einem Mehrfamilienhaus ereignet, teilte die Staatsanwaltschaft Aachen mit.
Nach Recherchen des WDR soll die Frau einen Polizisten bedroht haben, offenbar mit einer Glasscherbe oder einem Messer. Daraufhin sei der Schuss bei dem Großeinsatz der Polizei gefallen.
Frau psychisch auffällig
Die psychisch auffällige Frau wohnte in dem Mehrfamilienhaus, in dem sich der Einsatz abspielte. Sie war zu der Zeit in Behandlung in den sogenannten Gangelter Einrichtungen, einer Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, und hatte augenscheinlich die Klinik unerlaubt verlassen. Offenbar sollte sie im Rahmen des Einsatzes wieder zurück in die Klinik gebracht werden.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Aachen
- Polizei Aachen
- Nachrichtenagenturen afp und dpa
- Recherche vor Ort