
Düsseldorf: Protest gegen A59-Vollsperrung wächst
Stand: 25.04.2025, 21:07 Uhr
Anwohner im Düsseldorfer Süden sammeln Unterschriften gegen eine monatelange Sperrung. Auch die Politik schaltet sich jetzt ein.
Von Benjamin Sartory und
Peter Hild
Im Düsseldorfer Süden wächst der Widerstand gegen die geplante Vollsperrung der A59. Anwohner haben begonnen, Unterschriften zu sammeln. Eine entsprechende Online-Petition unterstützen bereits mehrere tausend Unterzeichner.
Auch die Düsseldorfer Politik schaltet sich mittlerweile in die Debatte ein. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) will die Anliegen der Anwohner mit den zuständigen Behörden diskutieren.
Sanierung sollte eigentlich erst 2026 kommen

Die A59 ist in einem maroden Zustand
Die marode Autobahn muss saniert werden, weil regelmäßig Betonplatten in der Fahrbahn brechen. Deswegen soll sie ab Herbst für zehn Monate zwischen Düsseldorf-Süd und Monheim gesperrt werden, erst Richtung Leverkusen, dann Richtung Düsseldorf.
Eigentlich war der Plan, die A59 ab dem Dreieck Düsseldorf-Süd erst nächstes Jahr zu sanieren. Und zwar wenn eine weitere große Baustelle auf der A46 und der parallel zur A59 laufenden A3 fertig ist. Doch die Betonplatten auf der A59 sind in einem solchen schlechten Zustand, dass die Arbeiten vorgezogen werden müssen.
Anwohner kennen Verkehrschaos durch Sperrungen

Cordula Klahn vom Bürgerverein Hellerhof
Für viele Anwohner in den südlichen Stadtteilen Garath und Hellerhof ist die Aussicht auf eine monatelange Vollsperrung ein Horrorszenario. Bereits kürzere Sperrungen der A59 hatten dort im vergangenen Jahr ein Verkehrschaos ausgelöst. "Alles rollte dann über die zentrale B8. Und wenn da Stau ist, geht nichts mehr", erzählt Cordula Klahn vom Bürgerverein Hellerhof.
Klahn sitzt auch für die Grünen in der Bezirksvertretung. "Kinder, die in die Kita müssen, oder wenn sie einen Arzttermin haben - sie kommen dann nicht weg. Das war für viele dramatisch", betont Klahn. Sie und ihre Mitstreiter vom Bürgerverein sammeln deshalb Unterschriften, um eine Vollsperrung abzuwenden.
Bürger fordern freie Ausweichstrecken und LKW-Verbot

Petitions-Initiator Volker Grabosch
Die Anwohner fordern unter anderem, dass der Verkehr doch einspurig auf der A59 weiterlaufen kann - jeweils einspurig auf einer Richtungsfahrbahn, während die andere saniert wird. Außerdem sollten erst die Baustellen auf den potentiellen Umleitungen wie auf der A3 abgeschlossen sein, bevor man die A59 angeht.
"Denkbar wäre für uns auch, dass man den LKW-Verkehr über andere Strecken leitet, nicht durch die Stadt, oder ihn ganz von der A59 verbannt und weiträumig umleitet", sagt Volker Grabosch vom Bürgerverein, der die Online-Petition gestartet hat.
OB will Anliegen aufnehmen
Auch die Stadt Düsseldorf sieht mittlerweile zunehmenden Klärungsbedarf. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) will sich am Montag mit Vertretern des Bürgervereins treffen. Am Dienstag ist dann ein Treffen mit den Nachbarstädten Monheim und Langenfeld sowie der Bahn und der Autobahn GmbH im NRW-Verkehrsministerium geplant. Dort sollen mögliche Folgen einer A59-Vollsperrung und geeignete Ausweich- und Entlastungsmaßnahmen diskutiert werden.
Unsere Quellen:
- WDR-Interviews mit dem Bürgerverein Düsseldorf
- Stadt Düsseldorf
- Autobahn GmbH
- Online-Petition