35 Kilo Potenzhonig bei Fluggast entdeckt
Aktuelle Stunde . 26.03.2025. 28:45 Min.. UT. Verfügbar bis 26.03.2027. WDR. Von Oliver Köhler.
Schmuggel mit "Potenzhonig" am Flughafen Köln/Bonn boomt
Stand: 26.03.2025, 17:53 Uhr
Reisende bringen immer häufiger Medikamente aus dem Urlaub mit nach Hause. Besonders beliebt sind Potenzmittel, die in Deutschland nur auf Rezept verkauft werden dürfen. Am Flughafen Köln/Bonn registriert der Zoll einen steilen Anstieg der illegalen Einfuhren von Potenzpasten und Pulvern.
Im Gepäck einer Rentnerin haben Zöllner jetzt den bisher größten Fund gemacht. Insgesamt 35 Kilogramm sogenannten Potenzhonig hatte die Frau in ihren drei Koffern. Die Reisende, die aus der Türkei kam, hatte versucht am Flughafen Köln/Bonn ohne Kontrolle am Zoll vorbeizukommen.
„Unsere Mitarbeiterinnen hatten aber den richtigen Riecher. Sie haben die Koffer durch die Röntgenanlage geschickt. Da sahen sie dann die vielen Gläser“, berichtet Jens Ahland, der Sprecher des Kölner Hauptzollamtes dem WDR.
Keine Informationen über Inhaltsstoffe

Honig mit fragwürdigem Versprechen
Den Beamten war schnell klar: Das ist illegaler "Potenzhonig", der in Deutschland nicht verkauft werden darf. Nur kleine Details auf den Verpackungen verraten, worum es bei dem Inhalt geht. Was genau drin ist, erfährt der Käufer aber nicht. Angaben, welche Substanzen in die Süßigkeiten gemischt wurden, fehlen meist. Und es gibt auch keine Hinweise auf die Dosierung.
Deshalb warnen Ärzte und Apotheker vor den illegalen Mitteln. „Das Potenzmittel Sildenafil, das häufig in dem Honig ist, darf in Deutschland nur nach ärztlicher Untersuchung verschrieben werden. Das Medikament einfach so zu sich zu nehmen, ist vor allem für ältere Menschen extrem gefährlich“, sagt Thomas Preis, der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Risiko Herzversagen
Käufer riskieren durch die unkontrollierte Einnahme der Potenzmittel unter anderem Sehstörungen oder sogar Herzversagen. Das scheint die Kunden aber nicht abzuschrecken. „Wir erleben seit dem vergangenen Jahr eine starke Zunahme beim Schmuggel mit Potenzmitteln“, sagt Zollsprecher Jens Ahland. Gegen die Schmugglerin mit den 35 Kilogramm hat der Zoll ein Strafverfahren eingeleitet. Ihr droht eine hohe Geldstrafe.
Quellen:
- Hauptzollamt Köln
- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
- Reporter vor Ort