CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz

Guten Morgen, NRW!

Stand: 03.02.2025, 06:58 Uhr

CDU hält auf Parteitag an Asylpolitik fest • Staats- und Regierungschefs treffen sich zur Verteidigung "Mafia"-Prozess beginnt. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Jörn Kießler und Sabine Schmitt.

THEMA DES TAGES

CDU hält auf Parteitag an Asylpolitik fest • Die CDU will auf einem Parteitag heute ein Sofort-Programm beschließen, falls sie die Bundestagswahl gewinnt. Darin geht es vor allem um die Asyl- und Migrationspolitik. Die will die CDU massiv verschärfen - so wie sie es letzte Woche schon bei Abstimmungen im Bundestag vorhatte.

Der Parteitag dürfte von Protesten begleitet werden. Kurz vor Beginn des CDU-Bundesparteitags haben außerdem mehr als hundert Organisationen in einem Aufruf an die Delegierten appelliert, keine Ausgrenzung von Menschen mit Migrationsgeschichte zu betreiben. Sie fordern unter anderem: "Bitte nehmen Sie auch im Wahlkampf Abstand von Rhetorik und Forderungen, die unsere Gesellschaft weiter spalten und die Menschen gegeneinander aufbringen." Unterzeichnet haben unter anderem die Arbeiterwohlfahrt, Brot für die Welt, Caritas, Deutsches Kinderhilfswerk und Terres des Hommes.

Schon am Wochenende hatten Hunderttausende Menschen demonstriert. Sie kritisierten CDU-Kanzlerkandidat Merz, der Stimmen der AfD im Bundestag in Kauf genommen hatte und demonstrierten gegen die extrem Rechten. Die größten Demos gab es in Berlin und Hamburg, Proteste gab es auch in Köln, Essen und Aachen.

WEITERE NACHRICHTEN

Staats- und Regierungschefs treffen sich zur Verteidigung • Die Staats- und Regierungschefs der EU treffen sich heute in Brüssel. Einziges Thema ist, wie sich Europa in Zukunft besser verteidigen kann. Einig sind sich die meisten, dass die EU deutlich mehr Geld fürs Militär ausgeben muss - das fordert auch US-Präsident Trump. Einige Länder sind aber dafür, Schulden aufzunehmen - andere, wie Deutschland, sind dagegen. Auch NATO-Chef Rutte ist in Brüssel dabei. Er fordert von Deutschland höhere Verteidigungsausgaben.

Trump will mit Kanada und Mexiko über Zölle sprechen • US-Präsident Trump will heute mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Trudeau und der mexikanischen Präsidentin Sheinbaum über die neuen Zölle sprechen. Trump hatte 25 Prozent Abgaben bei Einfuhren aus Mexiko und Kanada ab morgen verkündet - und damit Sorgen vor einem Handelskrieg mit weltweiten Auswirkungen etwa für die Autoindustrie geschürt.

Robert Habeck beantwortet Interviewfragen

Robert Habeck an der Dönerbude

Grünen-Spitzenkandidat Habeck im Interview an der Dönerbude • Nach einer denkwürdigen Woche im Bundestag hat sich der Spitzenkandidat der Grünen, Robert Habeck, den Fragen des WDR gestellt - in ungewöhnlicher Kulisse. Die Hosts des Newspodcasts 0630, Carolin Bredendiek und Florian Gregorzyk hatten Habeck an die WDR-Dönerbude eingeladen. Dort forderte er unter anderem das Eingeständnis von CDU-Chef Friedrich Merz, dass sein gemeinsames Stimmen mit der AfD im Bundestag ein Fehler gewesen sei. "Auf einen Döner mit …" ist ein Format, für das der WDR alle Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Bundestagsparteien angefragt hat. Das ganze Interview gibt es als Sonderfolge im 0630 Podcast und als Video-Podcast bei WDR Aktuell auf YouTube.

Weidel relativiert AfD-Forderung zum Euro-Austritt • AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat Forderungen ihrer Partei nach einer Rückkehr zu einer nationalen Währung relativiert. "Für einen Austritt aus dem Euro ist es viel zu spät", sagte sie bei Caren Miosga. Im Wahlprogramm fordert die AfD einen Austritt aus der Europäischen Währungsunion und die Einführung einer nationalen Währung. Die AfD erhält derweil erneut Wahlkampf-Unterstützung aus dem Ausland. Ein Privatmann aus Österreich soll der AfD für mehr als zwei Millionen Euro eine Plakataktion im Bundestagswahlkampf ermöglichen. Der Spender soll ein früherer Landesgeschäftsführer der rechtspopulistischen FPÖ sein.

Eureka-Prozess gegen mutmaßliche Drogenkuriere der Mafia beginnt • Heute startet im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf ein Prozess des Wuppertaler Landgerichts. Angeklagt sind acht Deutsche, die im Auftrag der italienischen Mafia den Schmuggel von etwa 900 Kilogramm Kokain organisiert haben sollen. Die Männer im Alter von 36 bis 64 Jahren wurden über mehrere Jahre observiert und im Rahmen einer europaweiten Razzia im Mai 2023 festgenommen. Kopf der Bande soll ein 62 Jahre alter Mann aus Hattingen sein, weitere Angeklagte kommen unter anderem aus Wuppertal und Remscheid. Die "Operation Eureka" gilt als bisher größter Schlag gegen die italienische Mafia.

Viele armutsgefährdete Rentner • In Deutschland hat es noch nie so viele Rentnerinnen und Rentner gegeben, die armutsgefährdet sind. Das zeigen Zahlen des statistischen Bundesamtes, die das Bündnis Sahra Wagenknecht abgefragt hat und über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. 2023 hat es demnach 3,5 Millionen armutsbedrohte Rentner gegeben. 300.000 mehr als im Jahr davor. Eine Person gilt als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. 2024 lag dieser Schwellenwert für eine oder einen Alleinlebenden in Deutschland bei 1.378 Euro netto im Monat.

Pilotprojekt zu KI-Nutzung im Unterricht startet in NRW • 25 weiterführende Schulen in NRW werden im Rahmen eines Pilotprojekts testen, inwieweit Künstliche Intelligenz (KI) im Mathematik- und Deutschunterricht sinnvoll eingesetzt werden kann. Das Projekt mit dem Titel "Künstliche Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht (KIMADU)" wird von der Universität Siegen begleitet. Die Schulen erhalten einen Zugang zu verschiedenen Modellen, mit denen sie Lehr- und Lernmöglichkeiten fachbezogen entwickeln und im Unterricht erproben können.

Grammys verliehen • In Los Angeles ist der weltweit wichtigste Musikpreis verliehen worden. Die Sängerin Beyoncé hat den Grammy bekommen für das beste Country-Album. Der Grammy für die beste Single ging an Kendrick Lamar für "Not Like Us". Ein Preis ging an den Ende Dezember verstorbenen früheren US-Präsidenten Jimmy Carter. Er wurde posthum für das beste Hörbuch des Jahres ausgezeichnet.

SEKs stürmen falsche Wohnungen • Spezialeinsatzkommandos der NRW-Polizei haben in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 17-mal falsche Wohnadressen gestürmt. Das geht aus einer kleinen Anfrage der FDP hervor, die dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegt. Die FDP-Fraktion mahnte an, fehlerhafte SEK-Einsätze schadeten nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem Ansehen der Sicherheitskräfte.

DAS WETTER IN NRW

Ein Mann spaziert bei Sonnenaufgang durch einen Park

Wintermorgen in Köln

Weiter Winterwetter in NRW • Auch heute bleibt es in NRW kalt, aber überwiegend sonnig. Nebel oder Hochnebel hält sich wenn überhaupt in der Nähe zu Niedersachsen sowie am Niederrhein, ansonsten lösen sich lokale Frühnebelfelder rasch auf. Die Temperaturen steigen mit Sonnenschein auf 3 bis 7 Grad, im Dauergrau werden kaum 0 Grad erreicht.

UND ÜBRIGENS ...

Ein Schiedsrichter-Assistsent hebt die Abseitsfahne. Symbolbild

Durchsage im Stadion: Abseits

VAR-Entscheidung erstmals über Lautsprecher erklärt • Bei der gestrigen Partie in der Fußball-Bundesliga zwischen Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim ist Bundesliga-Geschichte geschrieben worden: Schiedsrichter Robin Braun erklärte erstmals über die Stadionlautsprecher seine Entscheidung. Braun hatte nach einem Foul von David Jurasek an Nathan Tella auf Elfmeter entschieden - doch dann kam die Korrektur per Videobeweis. Braun erklärte darauf per Durchsage: "Nach Ansicht der Bilder lag eine Abseitsstellung vor. Deswegen lautet die Entscheidung: Kein Strafstoß. Abseits." Es war das erste Mal, dass es eine Erklärung nach einem VAR-Einsatz gab.

Sie haben eine Ausgabe "Guten Morgen, NRW!" verpasst? Hier finden Sie immer die jüngsten Beiträge.