Mehrere Männer hängen an einem Kreuz im Film "Das Leben des Brian"

Karfreitag zum Trotz: Bochumer Verein zeigt "Das Leben des Brian"

Stand: 18.04.2025, 16:16 Uhr

"Das Leben des Brian" - eigentlich darf der Film am Karfreitag gar nicht gezeigt werden. Der Bochumer Verein "Religionsfrei im Revier" macht es trotzdem - mit Ausnahmegenehmigung.

Aus Protest "gegen klerikale Bevormundung" zeigen sie den Film heute Abend um 20 Uhr in Bochum. "Das Leben des Brian" von der legendären britischen Komikergruppe Monty Python handelt vom titelgebenden Protagonisten, der zur selben Zeit wie Jesus geboren wird und durch dieses Missverständnis gegen seinen Willen als Messias verehrt wird.

Der 1979 veröffentlichte Film ist bei Christen nach wie vor umstritten und darf daher an sogenannten stillen Feiertagen in Deutschland nicht gezeigt werden.

Über 700 Filme an stillen Feiertagen verboten

Doch "Das Leben des Brian" ist nicht der einzige Film, auf den das zutrifft. Laut Gesetz sind solche Filme verboten, die nicht "zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt" sind. Dazu zählen laut FSK neben Filme, die einen respektlosen Umgang mit religiösen Themen pflegen, auch Filme, die exzessive Gewaltdarstellungen, Kriegsverherrlichung oder explizite Sexszenen enthalten. So sind neben zahlreichen Horrorfilmen wie "Freitag der 13.", auch Action-Filme wie "Top Gun" und Komödien wie "Police Academy" verboten.

Mehr als 700 Filmen hat die FSK in Deutschland keine Freigabe für die stillen Feiertagen erteilt. Seit 2015 wird die Liste allerdings nicht mehr erweitert, da die Praxis als überholt gilt. Filme, die allerdings bereits auf der "schwarzen" Liste zu finden, behalten ihren Status - so wie "Das Leben des Brian".

Protest: Religionsfrei im Revier (Leben des Brian)

WDR Studios NRW 18.04.2025 00:49 Min. Verfügbar bis 18.04.2027 WDR Online


Protest mit Tradition

Brian spricht zu seinen Leuten

Szene aus "Das Leben des Brian"

Die heutige Vorführung des Films hat bereits Tradition: Der Bochumer Verein "Religionsfrei im Revier" zeigt die Bibelsatire schon seit zwölf Jahren - immer am Karfreitag.

Die Mitglieder fühlen sich von der Kirche bevormundet. Sie finden, dass der Einfluss zu groß ist, weil immer weniger Menschen der christlichen Kirche angehören.

Kein Bußgeld dank Ausnahmegenehmigung

Mittlerweile hat der Verein für die Vorführung des Films eine Ausnahmegenehmigung von der Bezirksregierung Arnsberg erhalten, daher wird kein Bußgeld mehr fällig.

Das Schauspielhaus in Bochum und das Theater in Dortmund wollten auch eine Genehmigung, sie haben aber eine Absage bekommen.

Quellen:

Über dieses Thema berichten wir am 18.04.25 auch im Hörfunk: WDR aktuell ab 19 Uhr.