"Butter, Kakao, Kaffee - jetzt gerade kommen auch noch Sonnenblumenkerne dazu" - Tristan Förster zählt auf, was er inzwischen teuer einkaufen muss. Er betreibt die Bäckerei "Förster Backkultur" mit drei Filialen in Essen. "Auch die Energie wird teurer." Das alles mache vielen Bäckereien zu schaffen.
Der größte Preisfaktor seien aber die Personalkosten: "Im August hatten wir eine Tariferhöhung, im Mai kommt die nächste." Deshalb hätten viele Bäcker schon im letzten August stark die Preise erhöht. Doch das hat Folgen: Die Kunden bemerken das natürlich, erzählt Förster, und bleiben weg - oder gehen stattdessen zum Discounter.
Sonntags-Preise für Sonntags-Zuschläge
Ein Punkt, der die Personalkosten für die Backstuben mit erhöht, sind Sonntags- und Feiertagszuschläge. Die bekommen in der Branche viele Beschäftigte, schließlich sind Brötchen gerade zum Sonntagsfrühstück beliebt. Einige Bäckereien ziehen daraus jetzt die Konsequenz - und verlangen sonntags höhere Preise.
Eine davon ist die Düsseldorfer Kette Terbuyken, wie die Rheinische Post berichtet. Dort seien Brötchen, Baguettes oder Croissants jetzt am Sonntag ein paar Cent teurer. Aber auch in anderen Kommunen gibt es Bäckereien, die das schon so handhaben.
Eher auf dem Land durchsetzbar
"Viele Betriebe wünschen sich das", sagt Förster, der neben seiner eigenen Firma auch im Vorstand der Bäckerinnung Rhein-Ruhr sitzt. Doch nicht alle wagten es, diesen Schritt zu gehen - vor allem nicht die in der Stadt.
Der Grund: Wenn die nächste Bäckerei nicht weit entfernt ist, können die Kunden sehr leicht Preise vergleichen. Jede Preiserhöhung würde laut Förster viele Kunden kosten - "und vergraulte Kunden kriegt man schlecht zurück, selbst wenn man die Preise wieder senkt." Auf dem Land herrsche weniger Konkurrenz, da sei eine Preiserhöhung eher mal durchsetzbar.
Unsere Quellen:
- Tristan Förster von "Förster Backkultur"
- Bäckerinnungsverband West
- Rheinische Post
Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.03.25 auch im Hörfunk auf WDR 2.