Der WDR führt seit vielen Jahren das Modul zum Thema Berichterstattung im interkulturellen Kontext als festen Bestandteil der Ausbildung von journalistischen Volontär*innen durch. Dieses Angebot wurde inzwischen zu einem Gesamtpakets der Aus- und Fortbildung zum Thema Umgang mit der pluralen Gesellschaft erweitert.
So werden in kombinierbaren Modulen Kenntnisse über die Einwanderungsgesellschaft, rassismuskritisches Denken und Arbeiten sowie Raum zur Reflektion unterschiedlicher Perspektiven für verschiedene Zielgruppen angeboten: journalistische Volontär*innen, Mitarbeitende aus dem journalistischen und nicht-journalistischen Bereich sowie Führungskräfte.
Die WDR-Beschäftigten diskutieren dort Fragen rund um die plurale Gesellschaft und interkulturelles Leben aus Perspektive der eigenen journalistischen Praxis. In praktischem Teil des Moduls geht es darum, die "Brille der eigenen Biografie" in der Arbeit zu erkennen und die daraus resultierenden Stereotype zu vermeiden – auch unter Zeitdruck im redaktionellen Alltag. Ziel ist es, das Thema Einwanderungsgesellschaft und Umgang mit Interkulturalität als Querschnittskompetenz, die für den öffentlich-rechtlichen Auftrag von zentraler Bedeutung ist, auf eine breite Basis zu stellen. Denn, auch jenseits der großen politischen und gesellschaftlichen Debatten stellt sich die Frage, wie die journalistische Arbeit einer Gesellschaft gerecht werden kann, in der die Verflechtungen zwischen kultureller und sozialer Vielfalt, Identitätsdefinitionen und Lebensentwürfen immer komplexer werden.
Die Programmverantwortlichen stärken hier ihre Kenntnisse und werden für die neuen journalistischen Herausforderungen in der vielfältigen Gesellschaft sensibilisiert. "Der Wunsch bei den Teilnehmer*innen ist groß, über die eigenen weißen Flecken nachzudenken und zu verstehen, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss", berichtet eine Trainerin.