Am Sonntag (15 Uhr) starten die Kölner Haie in die Playoff-Serie gegen den Vizemeister aus Bremerhaven. Mit dem besten Punkteschnitt (87) seit der Saison 2016/17 haben sich die Haie als Tabellensechster direkt für die Playoffs qualifiziert. In der vergangenen Saison schied Köln bereits in den Pre-Playoffs aus.
Als Tabellensechster souverän in die Playoffs
Der direkte Einzug stand bereits zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde fest. Damit hat der KEC bereits vor dem Playoff-Start sein zu Beginn der Saison ausgegebenes Minimalziel erreicht. "Das ist für uns eine Bestätigung, dass wir da hingehören und das verdient haben", sagt Kölns Sportdirektor Matthias Baldys im Gespräch mit dem WDR: "Vor allem weil man damit rechnet, dass es in dieser Liga bis zum Ende eng bleibt."
Eng wurde es vor allem am unteren Ende der Tabelle. Als einziges Team aus Nordrhein-Westfalen haben die Kölner Haie eine konstante Hauptrunde gespielt. Die Iserlohn Roosters konnten am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt feiern, die Düsseldorfer EG stieg am letzten Spieltag sportlich ab.
Vermutlich keine Derbys in der kommenden Saison
"Das ist natürlich schon ein Schlag. Das ist ein Eishockey-Standort, der nicht wegzudenken ist. Aber sie werden sich fangen und weitermachen, so wie es beispielsweise auch Krefeld getan hat", sagte Baldys. Sollte ein Team die Playoffs der DEL2 gewinnen, das die Lizenz für die höchste deutsche Spielklasse beantragt hat, wird es in der kommenden Saison keine Derbys zwischen dem KEC und dem Nachbarn am Rhein geben. "Das ist für die Fans definitiv schmerzhaft."
Unter anderem die ausverkaufte Halle in den beiden Derbys in Köln haben dafür gesorgt, dass der KEC seinen europaweiten Zuschauerrekord aus dem vergangenen Jahr noch einmal ausbauen konnte. Im Schnitt verkauften die Haie 17.829 Tickets. "Es ist einfach nur beeindruckend und freut mich für die Stadt und für die Mannschaft, dass ein so großes Interesse da ist", sagt Baldys, der seit April letzten Jahres das Amt des Sportdirektors in Köln inne hat: "Ich hoffe, dass diese Kulisse uns trägt und, dass das der Mannschaft einen Push gibt."
Ex-Hai Sulzer mit starker Premieren-Saion

Bremerhavens Trainer Alexander Sulzer als aktiver Spieler für die Kölner Haie
Im Playoff-Viertelfinale geht es für die Kölner Haie am Sonntag erstmal auswärts nach Bremerhaven. Und auch wenn die Arena eine deutlich kleinere als die in Köln-Deutz sein wird, können sich die Haie auf eine Playoff-reife Atmosphäre freuen. "In Bremerhaven wird es auch laut. Da ist es nicht einfach zu spielen."
Zumal Bremerhaven als Hauptrundendritter mit viel Selbstvertrauen in die erste Playoff-Serie mit den Kölner Haien überhaupt gehen wird. Das Team von Ex-Hai Alexander Sulzer konnte nahtlos an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen, als man erst im Finale an den Eisbären Berlin scheiterte. Sulzer war damals noch Co-Trainer. "Alex ist schnell die Karriereleiter hochgeklettert. Es ist beeindruckend, was er dieses Jahr geleistet hat", sagt Baldys.
KEC gewinnt "bestes Spiel der Saison"
Einen frischen Eindruck konnte sich Baldys von Sulzers Arbeit noch am letzten Hauptrundenspieltag machen. Die Generalprobe vor dem Start in die entscheidende Phase der Saison gewann der KEC mit 4:1. Torwart Tobias Ancicka sprach von dem "besten Spiel der Saison. So können wir mit einem guten Gefühl in die Playoffs gehen." Zu viel interpretierte Ancicka aber nicht in das klare Ergebnis.
Er Weiß: "Die Playoffs sind nochmal intensiver und kann man mit der Hauptrunde überhaupt nicht vergleichen. Das wird ein ganz anderes Bremerhaven in den Playoffs." Auch sein Trainer Kari Jalonen erwartet eine andere Intensität: "Es wird weiter Eishockey gespielt, aber in den Playoffs wird es anderes Eishockey sein."
Baldys freut sich auf die "beste Eishockey-Zeit"
Wenn der KEC das Eishockey spielt, das er auch in den letzten 52 Spielen gezeigt hat, hat er realistische Chancen, die Serie auf Augenhöhe zu gestalten. Nach vier Spielen gegen Bremerhaven in der Hauptrunde steht es 2:2. Und überhaupt zeigten die Haie unter Jalonen, der in seine ersten DEL-Playoffs überhaupt geht, ein ungewohnt konstantes Gesicht. "Wenn wir über eine verbesserte Konstanz sprechen, kann man das definitiv in die Richtung des Trainerstabs geben", sagt Baldys.
Immer wenn eine Niederlagen-Serie von mehr als drei sieglosen Spielen drohte, hatten die Kölner in der Hauptrunde eine Antwort parat. Beispielsweise mit dem 4:1-Erfolg bei den Adler Mannheim Ende Dezember oder dem 7:4-Spektakel in Düsseldorf Ende Januar.
Mit der Konstanz aus der Hauptrunde gehe es für Baldys in den Playoffs ab Sonntag vor allem darum, "die Richtige Balance zwischen Anspannung und Freude zu finden. Am Ende ist es die beste Eishockey-Zeit. Das ist das, wofür die Jungs spielen."
Unsere Quellen:
- WDR-Interview mit Matthias Baldys
- Interview mit Tobias Ancicka nach Köln gegen Bremerhaven
- Pressekonferenz nach Köln gegen Bremerhaven