Nach der erneuten 0:7 (0:2, 0:2, 0:3)-Niederlage am Mittwochabend in eigener Halle liegen die Haie in der Best-of-seven-Serie mit 1:3 zurück. Damit kann Berlin am Freitag in der Hauptstadt (19.30 Uhr) mit einem weiteren Sieg die Titelverteidigung schon perfekt machen.
Haie ohne Aubry und Currie, Berlin mit Boychuk
Haie-Trainer Kari Jalonen reagierte auf die 0:7-Klatsche am Ostermontag in Berlin mit einer defensiveren Starting Five. Für die Angreifer Louis-Marc Aubry und Josh Currie, die im Lineup komplett fehlten, begannen die Verteidiger Otso Rantakari und Kevin Niedenz. Bei den Eisbären fehlte Kai Wissmann erneut, dafür war Zach Boychuk nach abgesessener Vier-Spiele-Sperre wieder mit von der Partie.
Für die Haie ging es vor allem darum, Berliner Powerplay-Phasen zu vermeiden, nachdem die Eisbären in den bisherigen drei Duellen in sechs von zehn Überzahl-Situationen treffen konnten. Dieses Vorhaben hielt genau 49 Sekunden, dann musste Moritz Müller wegen Beinstellens erstmals für zwei Minuten vom Eis. Köln überstand diese Unterzahl trotz hohen Berliner Drucks aber ohne Gegentreffer.
Berlin zeigt Machtdemonstration in Final-Spiel 4 bei den Kölner Haien. Sport. 23.04.2025. 00:29 Min.. Verfügbar bis 23.04.2026. WDR.
Kirk und Noebels treffen für Eisbären
In Gleichzahl ging es dagegen in der Anfangsphase munter hin und her, mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Die Haie waren gut im Spiel, gerieten in der 10. Minute aber dennoch in Rückstand: Liam Kirk vollendete einen Berliner Konter mit einem Schuss vom Bullykreis aus und dem 1:0 für die Gäste. Dann wurde es kurios: Berlins Ersatztorhüter Jonas Stettmer handelte sich für beherztes Zugreifen von der Bank in eine Rangelei auf dem Eis aus eine Zeitstrafe ein, die Ty Ronning für ihn antrat und Köln das erste Powerplay bescherte.
Nachdem die Hausherren die Überzahl nicht für den Ausgleichstreffer nutzen konnten, schlugen die Eisbären erneut eiskalt zu: Marcel Noebels erhöhte in der 16. Minute auf 2:0. Zwar hatten die Haie im ersten Drittel durchaus eigene Abschlüsse, die besseren Chancen hatte aber Berlin führte nach 20 Minuten verdient mit zwei Toren.
Köln im zweiten Drittel klar unterlegen
Das zweite Drittel begann mit dominanten Berlinern, die nach einer Strafe gegen Kölns Rantakari zu ihrem nächsten Powerplay kamen, von den Haien aber erfolgreich an einem weiteren Treffer gehindert werden konnten. Der fiel nur wenige Sekunden später am Ende eines schön ausgespielten Berliner Angriffs durch Manuel Wiederer (27.). Das 0:3 aus Kölner Sicht ließ auch die KEC-Fans in der ausverkauften Halle wesentlich ruhiger werden.
Zu allem Überfluss bekam Parker Tuomie eine Zeitstrafe wegen Spielverzögerung aufgebrummt, nachdem er den Puck bei einem missglückten Pass über das Plexiglas beförderte. Erneut wirkten die Haie in Unterzahl fast stabiler als mit der gleichen Spielerzahl auf dem Eis, denn unmittelbar nach dem Powerplay der Berliner erspielten diese sich wieder Chance um Chance.
Köln tauchte nur noch selten gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, hatte nach einem Berliner Ausrutscher aber durch Juhani Tyrväinen eine gute Chance auf den ersten eigenen Treffer, die Eisbären-Goalie Jake Hildebrand vereitelte (35.). Stattdessen erhöhte Blaine Byron auf 4:0 (39.).
Obligatorisches Ronning-Tor
Kurz nach Beginn des Schlussdrittels passierte dann noch, was passieren musste. Ty Ronning traf zum 5:0 für Berlin (42.) und punktete damit auch im 27. Spiel in Folge. Für die Haie ging es nun nur noch um Ergebniskosmetik und den ersten Treffer nach fünf torlosen Dritteln.
Das wurde weiter erschwert durch eine Zehn-Minuten-Strafe für Maximilian Glötzl wegen unsportlichen Verhaltens (52.). Trotzdem bekamen die Haie noch einmal eine Powerplay-Phase, die sie aber erneut ungenutzt verstreichen ließen. Drei Minuten vor Schluss legte Kirk seinen zweiten Treffer des Abends nach (57.), Eric Hördler setzte mit dem 0:7 den Schlusspunkt (60.).