Bereits zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten hat der Iran in dieser Woche Israel angegriffen. So hatte das Regime in Teheran erst im April mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf Israel abgefeuert – als Reaktion auf die Tötung von hochrangigen Generälen durch einen mutmaßlichen Angriff Israels in Syrien.
Mit dem jüngsten Raketenangriff mit mehr als 200 Raketen reagierte der Iran unter anderem auf den Einmarsch israelischer Bodentruppen in den Süd-Libanon. Israel bekämpft dort seit dieser Woche die schiitische Hisbollah-Miliz. Gemeinsam mit der Hamas, den Huthi-Rebellen im Jemen sowie militanten Gruppen im Irak und in Syrien gehört diese zur sogenannten Achse des Widerstands – unter Führung des Iran.
Seit dem Angriff der radikal-islamischen Hamas vor einem Jahr auf den Süden Israels, bei dem 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt wurden, spitzt sich die Lage im Nahen Osten immer weiter zu. Und damit auch der Konflikt zwischen Israel und dem Iran.
So hatten zuletzt immer wieder Vorfälle zu Spannungen zwischen beiden Staaten geführt: Ende Juli etwa wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet – woraufhin das iranische Regime Rache schwor. Vergangene Woche wurde Hisbollah-Chef Nasrallah getötet. Und zuvor waren Hunderte Hisbollah-Funktionäre durch explodierende Pager verletzt und viele getötet wurden.
Mit der erneuten Eskalation schwindet auch die Hoffnung auf eine baldige Lösung des jahrzehntelangen Nahostkonflikts. Zeitgleich werden die Forderungen nach Frieden lauter. So hatten mehrere Staaten Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einer sofortigen dreiwöchigen Waffenruhe im Libanon aufgerufen. Und auch der jüngste Angriff des Irans auf Israel wurde von vielen Menschen weltweit scharf verurteilt.
Was ist Ihre Meinung zur aktuellen Lage im Nahen Osten? Wie ist Frieden möglich? Haben Sie noch Hoffnung, dass sich eine weitere Eskalation der Situation verhindern lässt? Wie könnte das gelingen? Welche Verantwortung trägt die internationale Gemeinschaft? Sollte sich auch Deutschland mehr dafür einsetzen, eine Lösung für den Nahostkonflikt zu finden? Welche Perspektiven für Frieden hat die Region?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Dr. Claudia Baumgart-Ochse, forscht am Peace Research Institute Frankfurt
Redaktion: Chris Hulin und Lars Schweinhage
