Es braucht einen neuen Impuls, sagt der Publizist Thomas Ramge, denn die Zeit drängt immer mehr. Sein Vorschlag: Solares Geoengineering. "Wir müssen die Sonne dimmen – zumindest als Übergangslösung."
Der Gedanke dahinter: Mit technischen Mitteln dafür zu sorgen, dass mehr Wärme aus der Atmosphäre ins All entweichen kann und zugleich CO2 filtrieren, um den Treibhauseffekt abzuschwächen. "In einem realistischen Szenario kann eine Abschattung der Erde uns in einer Übergangszeit helfen, endlich vom Kohlenstoff loszukommen, und zugleich die schlimmsten Klimafolgen in der Phase des Entzugs abzumildern."
Es gibt mehrere durchaus realistische Möglichkeiten, wie das technisch umsetzbar wäre. Thomas Ramge ist sicher, dass eine davon sich durchsetzen wird. Neben der technischen Ebene gäbe es aber auch politische, rechtliche und philosophische Fragestellungen, die gelöst werden müssten.
Allen voran: Wie kann ein Rahmen dafür gefunden werden, dass alle Länder gemeinsam agieren und nicht neue geopolitische Verwerfungen entstehen. Und: Wie kann dafür gesorgt werden, dass die Decarbonisierung trotzdem fortgesetzt wird, so dass die Technik tatsächlich nur eine Übergangslösung darstellt? Ein klassisches Dilemma. Denn, wenn das Ganze funktioniert, könnte es verlockend sein, einfach fossil weiter zu wirtschaften wie bisher.
Kann man dem Klimawandel mit technischen Mitteln begegnen – zumindest als Übergangslösung? Was halten Sie vom Geoengineering?
Hörer:innen können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de.
Redaktion: Gundi Große
Literaturhinweis: Thomas Ramge: Die Sonne dimmen. Wie Geoengineering die Menschheit vor der Klimakatastrophe retten kann. Verlag Penguin, 2024