Imame made in Germany
Stand: 24.09.2023, 08:04 Uhr
Vor zwei Jahren wurde das Islamkolleg Deutschland eröffnet - nun entlässt es seine ersten Absolventinnen und Absolventen ins Berufsleben. Das WDR Lebenszeichen hat sie während ihrer Ausbildung begleitet und stellt fest: Die Berufsaussichten sind nicht rosig.
Imamausbildung in Deutschland
Seit Mitte Juni 2021 bildet das "Islamkolleg Deutschland" muslimische Geistliche und Seelsorger aus - und zwar in Zusammenarbeit mit der Uni Osnabrück und islamischen Theologen deutscher Universitäten. Die Ausbildung geschieht bundesweit einheitlich auf Deutsch, praxisnah, verbandsübergreifend und unabhängig vom Herkunftsland. Bislang kommen die meisten Geistlichen in den deutschen Moscheegemeinden aus der Türkei, aus Ägypten oder dem Nahen Osten.
Die ersten Absolventen
Am 30. September schließen nun die ersten Absolventen des "Islamkollegs Deutschland" ihre zweijährige Ausbildung zum muslimischen Geistlichen offiziell ab. Ita Niehaus hat drei Absolventen, zwei Männer und eine Frau, in dieser Zeit begleitet. Und sie hat Ender, Muhamed und Elif bei ihrer Arbeit besucht: in einer kleinen Moscheegemeinde in Düsseldorf, bei einem muslimisch-jüdischen Dialogprojekt an einer Berliner Schule und bei der Seelsorge in einem Krankenhaus in Oldenburg.
Ungewisse Finanzierung
Die drei machen sich aber auch Sorgen. Denn ihre Berufsperspektiven sind ungewiss. Es ist immer noch offen, wie die deutschen muslimischen Geistlichen finanziert werden sollen.
Autorin: Ita Niehaus
Redaktion: Theo Dierkes
Das Lebenszeichen läuft immer sonn- und feiertags um 08.30 Uhr auf WDR 3 und sonntags um 08.04 Uhr auf WDR 5.