Dietrich Bonhoeffer nach seiner Rückkehr aus Amerika im August 1939

Dietrich Bonhoeffer: Vom NS-Gegner zum Messias der Evangelikalen

Stand: 31.03.2025, 12:00 Uhr

Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer leistete Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Kurz vor Kriegsende wurde er im Konzentrationslager ermordet. Nun berufen sich ausgerechnet rechtsextreme Evangelikale in den USA auf ihn.

Ein Theologe im Widerstand

Am 9. April 1945 wurde der evangelische Pfarrer und Theologe Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg in der Oberpfalz ermordet. Bonhoeffer gilt als einer der wenigen Vertretern der evangelischen Kirche, die gegen die Nationalsozialisten öffentlich das Wort erhoben. 1940 bekam er Redeverbot, woraufhin er sich der Widerstandsgruppe um Hans Oster und seinen Schwager Hans von Dohnanyi anschloss. Damit begann Bonhoeffers konspirativer Widerstand: Offiziell war er Reiseagent der "Abwehr", zugleich informierte er Kirchenleute über die Putschpläne gegen Hitler.

Kulturkampf um Bonhoeffer

Viele Jahre war Dietrich Bonhoeffer ein neuer "Heiliger" des Protestantismus insgesamt. Nun eine Überraschung: 80 Jahre nach seinem Tod hat die evangelikale Rechte in den USA den Theologen für sich entdeckt. Simon Berninger über Bonhoeffer und sein geistiges Erbe.

Autor: Simon Berninger

Eine Produktion des BR

Redaktion im WDR: Christina-Maria Purkert

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