
Mann in stillgelegtem Kraftwerk im Kreis Minden-Lübbecke verunglückt
Stand: 04.04.2025, 13:56 Uhr
Im stillgelegten Steinkohlekraftwerk Petershagen-Lahde ist gestern ein 55 Jahre alter Mann tödlich verunglückt. Offenbar stürzte er in einen Kohlebunker ab und starb noch vor Ort. Es ist der zweite schwere Unfall innerhalb weniger Wochen.
Von Arndt Möller
Obwohl das Steinkohlekraftwerk "Heyden" in Petershagen-Lahde im Kreis Minden-Lübbecke seit September 2024 stillgelegt ist, arbeiten dort noch 80 Menschen am Rückbau. Bei dem verunglückten Mann handelt es sich aber nicht um einen Beschäftigten des Kraftwerksbetreibers Uniper, sondern um einen Mitarbeiter eines externen Hausmeisterdienstes.
Offenbar ist er in dem Kohlebunker aus 20 Metern in die Tiefe gestürzt. Warum, das muss jetzt die Arbeitsschutzbehörde ermitteln. Wie eine Uniper-Pressesprecherin heute sagte, werden die Menschen, die in dem Ex-Kraftwerk arbeiten, psychologisch betreut.
Zweiter schwerer Unfall innerhalb kurzer Zeit
Bereits Ende Februar hatte es auf dem Gelände in Petershagen einen schweren Unfall gegeben. Damals hatte ein 44-jähriger Arbeiter Ammoniak eingeatmet, als er einen Tank leer pumpen wollte. Er musste wochenlang im Krankenhaus behandelt werden. Auch diesen Fall untersucht die Arbeitsschutzbehörde.
Das ehemalige Steinkohlekraftwerk in Petershagen-Lahde war 1987 ans Netz gegangen und versorgte 1,2 Millionen Haushalte in Ostwestfalen-Lippe mit Strom. Im Zuge der Energiewende hatte das Kraftwerk eigentlich seit Jahren stillgelegt werden sollen.
Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wurde die Laufzeit aber bis 2024 verlängert. Statt Steinkohle zu verbrennen, will der Energiekonzern Uniper in Petershagen jetzt einen Batteriespeicher errichten. Zurzeit arbeiten dort rund 80 Menschen am Rückbau der alten Anlagen.
Unsere Quellen:
- Polizei Minden-Lübbecke
- Pressesprecherin Uniper SE