Es geht um eine ZUE - eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für neu ankommende Flüchtlinge, die noch nicht einer Kommune zugeordnet wurden. Es wäre die vierte in Ostwestfalen-Lippe. Sie soll im Grünen, auf einem Acker zwischen den Ortsteilen Rheda und Wiedenbrück entstehen. Die Bezirksregierung will dort 450 neu ankommende Geflüchtete aufnehmen, bevor sie auf Städte und Gemeinden verteilt oder in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.
Anwohner kritisieren Größe und Standort
So soll die geplante ZUE aussehen.
Geplant ist eine Containersiedlung auf einer zwei Hektar großen Fläche – mit Sozialstation, Aufenthaltsräumen und Spielplätzen. Anwohner sind strikt dagegen und haben schon mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Sie halten Größe und Standort für falsch. Außerdem fürchten sie Lärm, Müll und Kriminalität. Die Stadt Rheda-Wiedenbrück hält die Fläche für geeignet – sie liege nicht unmittelbar an Wohnsiedlungen, sei aber trotzdem gut angebunden an Buslinien und Einkaufsmöglichkeiten.
Der Rat soll jetzt darüber beraten – und die insgesamt neun Fraktionen haben unterschiedlichste Sichtweisen: So sind Grüne und SPD dafür, während die CDU das Modell von Bezirksregierung und Stadt ablehnt. Die zweitgrößte Ratsfraktion "Move" fordert einen Aufschub.
Anderswo werden Unterkünfte wieder abgebaut
Während das Land in Rheda-Wiedenbrück etwas Neues errichten will, soll 30 Kilometer weiter, in Halle, eine kommunale Containersiedlung wieder abgebaut werden – nachdem sie ein Jahr lang praktisch ungenutzt blieb. Der Stadt waren außergewöhnlich wenig Flüchtlinge zugewiesen worden.
Unsere Quellen:
- Bezirksregierung Detmold
- Stadt Rheda-Wiedenbrück
- Bürgerinitiative
- Ratsfraktionen CDU, Grüne und Move
- Stadt Halle
Darüber beichtet der WDR am 24. Oktober 2024 auch im Radio auf WDR 2 und im Fernsehen in der Lokalzeit OWL um 19:30 Uhr.