Chef-Trainer Gerhard Struber mit Mathias Olesen

1. FC Köln - das Ringen um die Basics

Stand: 23.10.2024, 16:48 Uhr

Das Entsetzen war groß beim 1. FC Köln: 1:5 in Darmstadt verloren. Wen man auch fragt im Klub: Alle fordern nun Grundtugenden von den Spielern ein. Am besten schon jetzt gegen Paderborn.

Es war ein Debakel am Böllenfalltor, keine Frage. Das 1:5 vom letzten Wochenende beim SV Darmstadt 98 hat Fans, Verantwortliche und Spieler des 1. FC Köln schockiert. Vom "schlechtesten Zweitligaspiel aller Zeiten" war da die Rede, mancherorts wurde gar schon die Ablösung des unglücklichen Trainers Gerhard Struber gefordert.

Das ist natürlich weit überzogen - man mag dem Kölner Vorzeigeklub in einer solchen Situation eher Ruhe, Souveränität und konzentriertes Weiterarbeiten empfehlen. Die ständigen Personalwechsel auf der Trainerbank tragen ganz gewiss nicht zu einer Stabilisierung der sportlichen Situation bei.

Nie mehr so wie in Darmstadt

Allerdings: So kann es nicht weitergehen mit der Mannschaft, ein solcher blutleerer, ja, arroganter Auftritt wie in Darmstadt darf sich nicht wiederholen, möchte der Verein weiter an seinem Saisonziel festhalten. Und das heißt ja nun einmal: Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Zu Wort hat sich in dieser Sache der Geschäftsführer des Vereins gemeldet: "Es ist jeder Spieler dazu aufgerufen, zu sagen: ‘Ärmel hoch, fangen wir mit den Basics an'", hat Christian Keller gesagt. Eben jene Basics hatte der Geschäftsführer in Darmstadt über die gesamten 90 Minuten von den FC-Profis vermisst.

Es geht um die Grundtugenden des Fußballs

Und eben jene Basics seien es auch, ohne die man über taktische Aspekte des Spiels überhaupt nicht reden müsse. Schaffen es die Kölner nicht, in den kommenden Partien zunächst die Grundtugenden abzurufen, dürfte es auch gegen den die nächsten Gegner problematisch werden. Bis zur nächsten Länderspielpause warten in der Liga nach Paderborn noch die Hertha und Greuther Fürth. Zwischendrin geht es im DFB-Pokal am nächsten Dienstag gegen Bundesligist Holstein Kiel.

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Dessen ungeachtet wünscht sich Trainer Struber mehr Geduld mit seinem Team. Das verheerende 1:5 bei Mit-Absteiger Darmstadt 98 sei intern zwar sehr kritisch analysiert worden. Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass der FC mit einer "sehr jungen Mannschaft" spielen würde.

Struber wünscht sich mehr Geduld

"Es gibt Wellenbewegungen in dieser Mannschaft. Wir haben eine sehr unerfahrene Mannschaft", befand der Österreicher vor dem nächsten Heimspiel am Freitag gegen den Tabellenfünften SC Paderborn. "Wir dürfen nicht in Aktionismus verfallen oder in eine Trauerstimmung."

Genau die war zuletzt im Umfeld des Bundesliga-Absteigers aber auszumachen. Nach neun Spieltagen ist der Aufstiegsaspirant nur Zehnter. "Ich habe beim 1. FC Köln schon ganz anderes erlebt", sagte Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspielerabteilung jedoch.