Prozess um Geldwäsche im Siegener Mafia-Milieu gestartet

Stand: 05.06.2024, 13:04 Uhr

Drei mutmaßliche Mitglieder der Mafia sollen geholfen haben, Drogengelder in Siegen zu waschen. Der Prozess gegen das angeklagte Trio wird am Landgericht Dortmund verhandelt.

Von Mathias Brenner

Am Dortmunder Landgericht ist die Anklage gegen drei Männer, die zur der italienischen Mafiaorganisation `Ndrangheta gehören sollen, verlesen worden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die zwei angeklagten Brüder 2017 in Siegen ein Eiscafé mit Mafia-Drogen-Geldern eröffnet haben. Ab 2019 soll der dritte Angeklagte dazu gekommen sein. 

Drogengelder gewaschen

Polizeikräfte durchsuchen ein Eiscafé in Siegen. | Bildquelle: dpa_breckerbredel

Die für Aufbau und Betrieb des Eiscafés investierten 400.000 Euro sollen Erlöse aus Betäubungsmittelgeschäften der Mafia gewesen sein. Aus dem legalen Eisverkauf soll dann ein Teil der Einnahmen aus dem Tagesgeschäft an die Mafia zurückgeflossen sein.

Rückzugsraum für Mafia geschaffen

Laut Staatsanwaltschaft wurde das Eiscafé außerdem als Rückzugsraum für die Mafia genutzt. Die Angeklagten sollen der Mafia nahestehende Personen bzw. Clan-Mitglieder in ihrer Wohnung aufgenommen und zeitweise im Eiscafé angestellt haben. Außerdem sollen sie gefälschte Arbeitsstundenzettel beim Finanzamt vorgelegt haben.

Prozess um Geldwäsche im Mafia-Milieu gestartet WDR Studios NRW 05.06.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 05.06.2026 WDR Online

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Staatsanwaltschaft Dortmund