In den sozialen Medien sorgt auch dieser Vorfall wieder für Unruhe und stößt auf Unverständnis. Denn der Zoo hatte sich dagegen entschieden, den verfangenen Storch zu retten. Einen ähnlichen Fall gab es bereits vor drei Wochen: Ein Storch, der vermutlich aus dem Nest gefallen war, hatte sich im Vogelgehege der Geier verheddert und war vor den Augen der Besucher gestorben.
„Die Jungstörche verfangen sich in den großen Maschen des Geiergeheges, können sich nicht selbst daraus befreien und verenden", sagt Zoo-Besucherin Daniela Weber entsetzt.
Geier und Störche unter Naturschutz
Nicht nur die Junggeier seien eine bedrohte Art, sondern auch die Störche stünden unter Naturschutz. Der Allwetterzoo Münster entschied sich für die Rettung der Geier - informierte sämtliche Behörden, wie Polizei, Feuerwehr, Veterinäramt.
Der Zoo verteidigt seine Entscheidung damit, dass es auf dem Gelände aktuell nur zwei Junggeier gibt - im Vergleich zu rund 90 Jungstörchen. "Die Situation ist wirklich nicht schön für uns und die Entscheidung fiel uns wirklich nicht leicht", so Jan Ruch, Sprecher des Zoos.
Immer wieder komme es vor, dass Störche aus dem Nest fallen oder von den Muttertieren abgestoßen werden, erklärt Ruch. Auch im Zoo in Münster sei dies keine Seltenheit. Dass es aber innerhalb von drei Wochen zu zwei Vorfällen käme, sei auch für sie überraschend.
Zoo sucht nach Lösungen
Man sei mit dem Veterinäramt im Gespräch und suchen verschiedene Lösungsansätze - von Storch-Abwehr-Systemen bishin zum Neubau. Der Bau und die Materialien seien statisch komplex, man wolle nichts überstürzen. Jan Rauch betont: "Wir freuen uns über Idee - über jeden konstruktiven Vorschlag sind wir dankbar!"