Es ist kein Zufall, dass der landesweite Katastrophenschutztag NRW mit verschiedenen Hilfsorganisationen in diesem Jahr in Paderborn stattfindet. Der Tornado im vergangenen Jahr hat seine Spuren hinterlassen. Besonders das Paderquellgebiet sieht aus wie ausgewechselt. Vor dem Tornado luden alte, große Bäume zum Verweilen im Schatten ein. Die wurden abgeknickt und fortgeweht. "In nur fünf Minuten - eine fünf Kilometer lange Schneise mit unvorstellbarer Zerstörung", erinnert sich Paderborner Bürgermeister Michael Dreier.
Erinnerung an den Tornado in Paderborn
Wegen diesem und anderen extremen Wetterereignissen der letzten Jahre, wie der Flut im Ahrtal, befasst sich der Katastrophenschutztag 2023 besonders mit dem Thema Extremwetter. Rund 80 Prozent der Helfer und Helferinnen im Katastrophenschutz sind ehrenamtlich im Einsatz. Die ehrenamtlichen Hilfskräfte leisten Großes, so Innenminister Reul, "Die Leute quatschen nicht - sie packen an und helfen!" So wie Jonas Dickhage, der sich seit zehn Jahren in der THW-Jugend engagiert und mit Reul ins Gespräch über deren Projekte kommt. Der Katastrophenschutztag sei die Gelegenheit, den Helfern persönlich zu danken, sagt Reul.
Mit dabei beim Katastrophenschutztag sind das Technische Hilfswerk, der Arbeiter Samariter Bund, das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter Unfallhilfe, die DLRG und die Feuerwehr Paderborn.
In drei sogenannten "Extremwetterboxen" können sich Besucherinnen und Besucher selbst interaktiv mit verschiedenen Szenarien, wie Hochwasser oder Starkregen auseinandersetzen.
Einsatzübungen zeigen Zusammenarbeit
Direkt vor dem Paderborner Rathaus gibt es eine Übung, in der verschüttete Personen befreit werden. Hier kommen Rettungshunde und schweres Gerät zum Einsatz. Die gezielte Koordination der sieben Hilfswerke ist dabei extrem wichtig. Erst sichert die Feuerwehr die Unfallstelle, dann kommen die Rettungshunde des ASB dazu, um nach Überlebenden zu suchen. Der Hund schlägt an, hier kann das THW jetzt Schutt und Holzbalken vorsichtig zur Seite schaffen. Rettungskräfte der Malteser versorgen nun die Verletzten.
Mehr Ehrenamtliche gesucht
Der landesweite Katastrophenschutztag soll laut NRW-Innenministerium auch dazu dienen, dass die verschiedenen Hilfsorganisationen neue Mitglieder für ehrenamtliches Engagement gewinnen
Jonas Dickhage, der sich in der THW-Jugend engagiert, ist tatsächlich durch eine Veranstaltung wie diese zum Ehrenamt gekommen. Mittlerweile bildet er selbst den Nachwuchs aus. Jonas ziehen vor allem die großen Maschinen zum THW. "Wenn es mal besonders knifflig wird, dann kommen wir mit den großen Geräten!" Dass er dafür kein Geld bekommt, stört ihn nicht. "Hauptsache, ich habe Spaß und kann im besten Fall noch jemandem helfen."