Symbolbild: Drei Feuerwehrleute vor einem Einsatzfahrzeug

Über 200 Feuer: Lüdenscheider Brandserie beschäftigt Landespolitik

Stand: 18.06.2024, 18:02 Uhr

220 Container-Brände hat die Lüdenscheider Feuerwehr gelöscht. Die meisten Feuer soll eine junge Frau gelegt haben. Trotz Geständnis muss die Polizei sie laufen lassen.

Von Claudia RoelvinckClaudia Roelvinck

Seit drei Jahren brennen in Lüdenscheid Altpapiercontainer, manchmal jede Nacht. 220 Mal musste die Feuerwehr löschen. Der größte Teil der Brände wird einer jungen Frau zugeordnet.

Eine 22-jährige Lüdenscheiderin wird immer wieder von der Feuerwehr an den Brandorten angetroffen. Einige Brände hat sie zugegeben, sich in manchen Fällen sogar selbst bei der Polizei gemeldet. Die nimmt sie dann für eine Nacht in Gewahrsam, muss sie am nächsten Morgen aber wieder laufen lassen.

Keine Brandstiftung, "nur" Sachbeschädigung

Papiercontainer

Feuer im Container gilt als Sachbeschädigung (Symbolbild)

Die Staatsanwaltschaft Hagen begründet das damit, dass das Anzünden von Papiercontainern "nur" eine Sachbeschädigung sei. Brandstiftung liege erst dann vor, wenn das Feuer gemeingefährlich ist. Wenn die Flammen also beispielsweise auf ein angrenzendes Gebäude übergreifen können.

So lange die Staatsanwaltschaft die brennenden Papiercontainer als Sachbeschädigung einstuft, gibt es demnach keine Möglichkeit, die mutmaßliche Täterin in Untersuchungshaft zu nehmen.

"Kleine Anfrage" von SPD-Abgeordnetem

Immerhin handelt es sich um Straftaten. Der Lüdenscheider Landtagsabgeordnete Gordan Dudas (SPD) möchte daher von der Landesregierung wissen, ob es tatsächlich nicht möglich ist, die permanente Wiederholung einer Straftat mit rechtlichen Mitteln zu verhindern.

Eine Antwort darauf könnte es in der zweiten Julihälfte geben.

Brandstifterin beschäftigt Landtag

WDR Studios NRW 18.06.2024 00:42 Min. Verfügbar bis 18.06.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin
  • Staatsanwaltschaft Hagen
  • Abgeordneter Gordan Dudas (SPD)
  • Polizei MK