Teilnehmende der DGB-Demo in Remscheid am Tag der Arbeit.

Mai-Demos in NRW am "Tag der Arbeit"

Stand: 01.05.2025, 10:43 Uhr

Mit rund 70 Veranstaltungen wollen die Gewerkschaften am 1. Mai in Nordrhein-Westfalen auf ihre Forderungen aufmerksam machen.

Der DGB NRW erwartet am 1. Mai Zehntausende Teilnehmer auf den Straßen und Plätzen. In den Mittelpunkt der Demonstrationen und Kundgebungen will die Gewerkschaft die Forderung nach einem Tariftreuegesetz in NRW stellen. Öffentliche Aufträge sollen so künftig nur an Unternehmen gehen, die nach Tarif bezahlen. Die schwarz-grüne Landesregierung solle jetzt handeln. 

Der DGB fordert außerdem, dass der jahrelange Investitionsstau in Deutschland überwunden werden soll. Die von den künftigen Regierungsparteien vereinbarten Milliarden Euro sollten in die Schienen, in Schulen, den Wohnungsbau, die soziale Sicherung, die Digitalisierung und den Klimaschutz investiert werden, heißt es im Mai-Aufruf der Gewerkschaften.

Im DGB sind 5,6 Millionen Mitglieder in acht Gewerkschaften organisiert. Die größten sind die IG Metall und Verdi, die kleinsten die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG. Der DGB ist die größte Dachorganisation von Einzelgewerkschaften in Deutschland - hat aber seit Jahren mit einem massiven Mitgliederschwund zu kämpfen.

Ministerpräsident Wüst als Redner in Siegburg

Bei der zentralen Veranstaltung des DGB in Nordrhein-Westfalen in Siegburg wird Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) als Redner erwartet.

Auch an anderen Orten haben sich Politikerinnen und Politiker zu den Kundgebungen am 1. Mai angekündigt:

  • NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) in Gelsenkirchen,
  • die geschäftsführende Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in Hamm
  • und Gregor Gysi (Die Linke) in Solingen.

Es wird außerdem etwa in Bielefeld, Dortmund, Münster, Recklinghausen, Aachen, Köln und Essen Veranstaltungen geben. Aus Remscheid meldete ein WDR-Reporter bereits am Vormittag rund 500 Teilnehmende.

Tag der Arbeit? Gibt es eigentlich nicht offiziell in NRW...

Ein Fun-Fact zum 1. Mai fürs nächste Kneipen-Quiz: Tatsächlich heißt er im NRW-Feiertagsgesetz "Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde" - nicht der "Tag der Arbeit". Und das seit mindestens 1954. Mehr zur WDR-Recherche gibt es hier:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 1. Mai 2025 im WDR Hörfunk: WDR aktuell, ab 6.05 Uhr.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR-Reporter vor Ort