Ein Mülleimer, um den herum eine Menge Müll liegt

Nach den Warnstreiks: NRW wird vom Müll befreit

Stand: 17.03.2025, 13:08 Uhr

Die Warnstreiks sind erst mal vorbei. Jetzt wird in NRW der liegen gebliebene Müll entsorgt. Das kann zum Teil mehrere Wochen dauern. Derweil gehen die Tarifverhandlungen weiter.

In NRW ist durch die Warnstreiks in den vergangenen Wochen viel Müll liegen geblieben. Zum Beispiel im Ruhrgebiet oder im Bergischen Land hatten sich hunderte Tonnen Müll in den Straßen gesammelt. Jetzt sind die Warnstreiks erst einmal vorbei - und die Müllabfuhren versuchen, wieder auf Stand zu kommen.

Tarifgespräche und Müllabfuhr

WDR Studios NRW 17.03.2025 00:58 Min. Verfügbar bis 17.03.2027 WDR Online


In Dortmund hat die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) bereits am Sonntag ihre Arbeit wieder aufgenommen - und das aufgrund des liegen gebliebenen Mülls in größerer personeller Stärke als üblich. Vor allem in der Dortmunder Innenstadt sowie in den Fußgängerzonen wurden Straßen gereinigt und Papierkörbe geleert.

Schwerpunkt der Arbeiten seien zunächst die Innenstadt und der Wall, so ein EDG-Sprecher. Unterstützt würden die Mitarbeiter dabei durch Sonderteams. Trotzdem könne es einige Tage dauern, bis die Stadt wieder sauber sei.

Streikrecht verbietet die Anordnung von Überstunden

In Münster waren die Menschen nicht ganz so stark von den Müllabfuhr-Streiks betroffen - trotzdem rechnen die Abfallwirtschaftsbetriebe (awm) damit, dass es zwei Wochen dauern kann, um wieder auf Stand zu kommen.

Die awm bitten um Verständnis, dass sie keine Garantie für die Nachleerung der Tonnen geben können. Das Streikrecht verbiete die Anordnung von Überstunden heißt es auf der Webseite der awm. Die Teams der awm müssten die Nachleerungen deshalb parallel zu ihren regulären Tagestouren leisten.

In Solingen werden seit heute wieder übervolle Mülltonnen geleert. Nach vier Tagen Warnstreik war auch der Andrang am Müllheizkraftwerk groß. Bis sich die Lage dort normalisiert, dürfte es aber wohl noch Wochen dauern, bis sich die Lage normalisiert.

Ausgang der Tarifverhandlungen noch vollkommen offen

Seit Freitag läuft in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde für die zweieinhalb Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Kommunen und des Bundes - auch die vergangene Nacht ist durchverhandelt worden.

Der Ausgang ist noch vollkommen offen: Für eine Einigung heute Abend spricht, dass man bereits in der Verlängerung ist. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass Gewerkschaften auf der einen Seite und Bund und Kommunen auf der anderen Seite sich in den letzten Tagen offenbar angenähert haben.

Wenn es noch nicht für einen Abschluss heute reicht, wäre eine weitere, zeitnahe vierte Verhandlungsrunde denkbar. Drittes Szenario: Die Gespräche scheitern, weil die Gegensätze doch zu groß sind. Neue Streiks würde das nicht automatisch bedeuten, weil die Arbeitgeberseite dann wohl zur Schlichtung aufruft. Und wenn die läuft, wären weitere Warnstreiks vom Tisch.

Unsere Quelle:

  • Website der Entsorgung Dortmund GmbH
  • Webseite der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster
  • WDR-Reporter vor Ort
  • Nachrichtenagentur dpa